Berlin-Cölln und Umgebung im Mittelalter

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Leider funktioniert die Galerie auf dieser Seite noch nicht so wie ich mir das Wünsche. Wenn man eine der Galerien unter den Städten oder Dörfern aufruft springt die Seite wieder ganz nach oben und muss erst wieder runter scrollen um sich die Bilder an zu sehen.
Und, noch ärgerlicher, die anderen Galerien werden danach nicht mehr angezeigt. Da hilft nur zurück zur Startseite zu gehen und die Seite noch mal auf zu rufen. Ich weiß das dies doof ist und arbeite auch an einer Lösung.

Der folgende Artikel soll den Zustand des heutigen Berlin in der Zeit von 1200 und 1300 aufzeigen. Dabei weise ich zwar auf Orte hin welche schon vor 1200 besiedelt waren, Orte welche jedoch erst nach 1400 besiedelt wurden ignoriere ich. Ebenso will ich hie darauf verzichten mich über die damalige Politik auszulassen.
Bei dem leidigen Alter der Dörfer habe ich mich für die Angaben entschieden welche nachprüfbar sind. Oft habe ich bei Wikipedia oder anderen Seiten im Netz Äußerungen wie “urkundlich nachgewiesen seit …” gefunden. Leider oft ohne Angabe in welcher Urkunde diese Erwähnung gewesen sein soll. Was es leider unmöglich macht die Angabe zu prüfen. Deshalb habe ich mich stets auf die Angaben gestützt welche eine Quelle nennen. Nicht das ich etwas überprüft hätte, aber ich finde es sollte möglich sein.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind die Dörfer wesentlich älter als angegeben.
Es war vom 9. bis zum 18. Jahrhundert üblich die zu bewirtschaftende Feldfläche in Hufen einzuteilen. Wobei die Grundfläche einer Hufe stark variierte, wohl jeh nach Beschaffenheit des Bodens. Die Spannweite der Hufen reichte von 7,5 bis 10 Ha.
Diese Hufen “gehörten” in den wenigsten Fällen den Bauern welche in den Dörfern ansässig waren. Sie waren nicht mal im Besitz einer Person. Vielmehr gehörten ein paar Hufe dem Pfarrer, ein paar irgendeinem Ritter, wieder andere einem Bürger in einer der vier Städte, manche auch einem Kloster oder Hospital. Nur die wenigsten Hufen gehörten Bauern selbst. Das war von Dorf zu Dorf verschieden und die Hufen wechselten auch des öfteren die Besitzer. Anscheinend wurden sie immer verkauft wenn der Besitzer Geld brauchte.
Weiter werden die Hufen in freie Hufen, Pachthufen und Zinshufen unterteilt. Die freien Hufen gehörten meist Rittern und Pfarrern, bzw. kirchlichen Stiften, manchmal aber auch Personen die sich dieses Privileg verdient, oder dafür bezahlt hatten. Aber es gab auch ein paar freie Bauernhufen. Bei den Zinspflichtigen Hufen war genau geregelt wie viele Scheffel welcher Feldfrucht wem als Zins zustanden. Aber auch Zins in Form von Geld, Hühnern, Fleisch und anderen Dingen wurde gefordert.

Leider läßt sich aus der Anzahl der Hufen nicht auf die Anzahl der Dorfbewohner schließen. Denn 1451 erfahren wir das durch folgende Aufzählung der Rudower Besitzverhältnisse das die Hufen ungleich verteilt waren.
Der Schulze hatte 6 Hufen, die Bauern Specht und Lomen 5 Hufen, Smet und Grotzkop jeder 4 Hufen, Jakob Wilken und Tideken jeder nur 3 Hufen und Bauer Bruggekalp, Hans Wilken und der Krüger 2 Hufen.

In dem Buch “Edelmann, Bürger, Bauer, Bettelmann” finden sich auch Angaben (der Hauptteil dieser Information stammt aus dem Landbuch Kaiser Karls IV von 1375) darüber wem wie viele Scheffel von was aus wie vielen Hufen aus welchem Dorf zustanden. Ich finde aber das diese hier zu weit geht und habe diese Information weggelassen. Wer mag kann sie ja in dem Buch nachlesen.
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Das Leben auf dem Land um 1300

Viele Dörfer wurden im Laufe der Zeit umgesiedelt. Was verschieden Ursachen hatte. Hauptsächlich war der Grund aber eine Veränderung der Feld wirtschaftlichen Methoden. So beackerte man in alten Tagen eher sandige Böden da sich diese mit den dürftigen Ackergerät besser bearbeiten ließen, einen fetten schweren Boden zu bearbeiten war mit dem Holzgerätschaften einfach noch nicht möglich. Jedoch gab der sandige Boden nicht so viel Ertrag. So das die Dörfer mit dem Fortschreiten der Arbeitsgeräte zur Feldbearbeitung zum erhöhen der Erträge an Stellen umgesiedelt wurden an welchen fettere Böden lagen.

Aber auch das Christentum war ein weiter Grund für die Umsiedlungen. War doch der Vorstoß nach Osten nicht nur Wirtschaftlich sondern auch religiös motiviert. Man wollte den alten Glauben an die Götter und Geister ausrotten (übel aber wahr). So war ein Mittel das zu erreichen das man neue Dörfer gründete, ein paar Slawen darin ansiedelte und den Rest des Dorfes mit deutschen Siedlern auffüllte um die Heiden mit Christen zu versetzen.
Die Dörfer bei denen die Häuser im Dorfkern noch Hufeisenförmig angeordnet sind lassen auf einen slawischen Ursprung schließen.
Das Leben auf dem Land war an die Tageszeit gebunden. Wenn es hell war wurde gearbeitet und wenn es dunkel war geschlafen. Die meisten Arbeiten wurden schon aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse in den Häusern im freien verrichtet.
Die freien Bauern welche in den Dörfern ansässig waren bestellten die Felder für sich selbst, waren jedoch Abgabepflichtig. Diese Abgaben wurden zum einen den Rittern welche das Dorf als Lehen geschuldet bekommen haben verrichtet. Nicht zu vergessen der Kirche. Es gab aber auch reiche Bürger oder Klöster welche Dörfer, oder wenigstens Teile der Dörfer besaßen und somit in den Genus von Abgaben kamen.
Die Kossäten dagegen verfügten über kein eigenes Land und bearbeiteten das Land eines Herren wofür sie Naturalien oder vielleicht auch geringen Lohn erhielten. Sie bildeten die unterste soziale Schicht.
In den Häusern, welche aus Lehmflechtwerk gebaut waren, ein tief gezogenes Schilfdach und einen gestampften Erdboden hatten, herrschte selbst bei Tageslicht nur Zwielicht. Denn als Lichtdurchlass dienten einzig die Tür, die beiden Rauchabzüge an den Giebelenden und ein kleines Fenster welches höchstens 30 x 40cm betrug.
Die Häuser waren einstöckig und verfügten über einen, manchmal auch zwei Räume.
Abends wurde das Haus nur durch Kienspäne und das Feuer des aus Feldsteinen und Lehm gebauten Herdes beleuchtet. So blieb den Bauern als abendliche Beschäftigung nicht viel mehr als das Gespräch oder erzählen von Geschichten.

Der Rauch des Herdfeuers welcher eigentlich ständig unter dem Dach stand, wurde genutzt um Lebensmittel zu räuchern. So versorgten die Bauern sich mit Rauchhühnern und Gänsen sowie Schinken. Auf dem Speiseplan standen vor allem Grütze, daneben Brot welches in Milch oder Suppe eingetunkt wurde, Räucherfleisch, Käse und Eier. Getrunken wurden Wasser, Milch, Bier, Wein und Met.

Die Bauern um Berlin lebten von der Feldarbeit und der Viehzucht. Angebaut wurden Roggen, Hafer, Gerste und Hirse, welche im 14. Jahrhundert verschwindet, sowie Flachs und Mohn.
An Vieh hielt man sich Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Gänse, Hühner, und Enten als Schlacht und Handelsgut. Aber auch Pferde, Hunde und Katzen bevölkerten die Dörfer.
Jeder Hof verfügte auch über einen Garten in welchem Gemüse angebaut wurde. Dort wuchsen Möhren, Pastinaken, Weißkohl, Grünkohl, Knoblauch, Kohlrabi, Sellerie, Petersilie, Kopfsalat, Petersilie, Gartenkresse, Gartenmelde, Dill, Flaschenkürbisse und Melonen.
Man pflanzte auch Erbsen und Bohnen, doch diese wuchsen zwischen dem Roggen.
Obst kam in Form von Äpfeln und Pflaumen auf den Tisch.

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Das Leben in der Stadt um 1300

In den Städten lief das Leben ein wenig anders. Hier bestellte niemand Felder sondern man verdiente sein Geld im allgemeinen durch Handel oder Handwerk. Auch war man den Launen der Mächtigen nicht ganz so schutzlos ausgeliefert wie die Landbewohner. Das kam zu einen daher das man schon damals eine gewisse wirtschaftliche Macht darstellte, aber sicher auch daher das man einen größeren Interessenverband darstellte. So kam es das sich die Bürger von Städten mit denen welche die Macht über sie hatten das eine oder andere mal auch einen bewaffneten Streit lieferten. Wobei die Städte welche durch eine wehrhafte Mauer geschützt waren nicht so leicht einzunehmen waren. Anfangs bestand diese Mauer noch aus Holzpalisaden, welche jedoch im Laufe der Zeit durch Mauern aus Feld, bzw. und Backstein ausgetauscht wurde. Zwar waren die meisten Städte durch eine Stadtmauer geschützt, aber wie Köpenick zeigt anscheinend nicht alle Städte. Dort läßt sich nämlich keinerlei Stadtmauer nachweisen.

Die Häuser in den Städten boten den Menschen schon wesentlich mehr Lebensqualität als die auf dem Lande. Zwar gab es auch in der Stadt noch ein paar Häuser welche aus Holz gebaut waren, aber der Fachwerkbau setzte sich immer mehr durch. Mache Gebäude wie Kirchen oder Rathäuser waren sogar gänzlich aus Stein errichtet.
Bei den Städten welche geplant angelegt wurden und nicht einfach wuchsen, waren die Hausgiebel in Richtung Straße ausgerichtet und zwischen den einzelnen Häusern verblieb nur ein schmales Stück unbebautes Land.
Die meisten der Fachwerkhäuser waren schon zweistöckig. Die untere Etage verfügte meist über zwei Räume. Beide Räume lassen sich über den Flur betreten in welchem auch eine Treppe ins obere Geschoss führt. Dabei diente meist eine der Stuben als Wohn- und Arbeitsstube, die andere fand als Küche Verwendung. Die Küche verfügte noch über eine Herdstelle welche etwa einen Meter hoch aus Feldsteinen gemauert war. Als Rauchabzug diente ein Loch in der Giebelwand und manchmal auch noch ein Fenster.
Das Küchenmobiliar bildeten eine Tafel, Bänke die an den Wänden entlang aufgestellt waren und mehrere Regale welche mit Holzgeschirr und Tontöpfen belegt waren.
Die Wohnstube verfügte oft schon über einen Kamin, welcher seinerseits über einen Schornstein verfügte. Somit stand der Rauch nicht mehr unter dem Dach in der Stube. Es sei denn das Holz war nass oder der Wind drückte auf den Schornstein.
Die Wohnstube verfügte über Bänke welche an den Wänden entlang aufgestellt waren und eine Tafel welche auf Böcken ruhte und zur Seite geräumt werden konnte wenn man Platz brauchte.
Auch enthielt die Wohnstube ein, zwei Truhen in denen verschiedenes unter kam. Zur Straßenseite hin gab es zwei Fensteröffnungen die Abends oder wenn es kalt war durch Holzläden geschlossen werden konnten. Bei ärmeren Bürgern wurde die Stube wie auf dem Lande durch Kienspäne beleuchtet. Bei reicheren jedoch, wovon es einige gab, wurden die Stuben auch durch Fackeln, Talglichter oder Kerzen erhellt, was ein deutliches mehr an Lichtausbeute bedeutete.
Im Obergeschoss gab es meist drei Räume. einen großen und drei kleinere. Der Große diente oft als Waren oder Materiallager. Die beiden kleinen dienten den Bewohnern meist als Schlafzimmer. Wobei man daran denken muss das oft auch die Eltern bis zu ihrem Tod in dem Haus wohnten. Womit die Schlafzimmer durch drei Generationen bewohnt wurden und somit ganz schön volle gewesen sein dürften. Möbliert waren die Schlafstuben jeweils mit einem Bett welches aus Holz bestand, mit Stroh gepolstert wurde und mit Decken belegt wurde. Geschlafen wurde nackt und mit so vielen Familienmitgliedern im Bett wie rein passten. Das weite Mobiliar wurde durch eine Bank und einen Schrank gebildet.

Auf den Speisetisch gelangten zum Frühstück Hirsebrei und Brot, zum Mittag gab es vor allem Fleisch. Fleisch war damals in den Städten billig und wurde in großen Mengen gegessen. Dazu gab es Gemüse und Brot, als Nachtisch wurden Äpfel und Pflaumen gereicht.
Zum Abend gab es dann Brot, Wurst und Käse zu essen. Dazu trank man Bier und bei reicheren Bürgern Wein.

Man glaubt es kaum, aber es gab auch schon ein ausgebildetes soziales Netz in den Städten. So gab es Hospitäler in denen Kranke versorgt wurden. Altenheime in denen die Alten welche keine Verwandten mehr hatten ihren Lebensabend fristeten. Jedoch waren sie im Gegensatz zur heutigen Zeit nicht abgeschottet, sondern halfen durch aus noch im Stadtleben mit. So halfen sie bei Geburten oder im Krankheitsfall in den Familien aus wenn eine zusätzliche Hand benötigt wurde.
In den Innungen gab es eine Vorsorge für den Krankheitsfall einzelner Handwerker. Im Fall der Krankheit bekamen sie einen zinslosen Kredit damit ihre Familie im Fall der Krankheit nicht hungern musste.
Regiert wurden die Städte von einem Bürgermeister und einem Rat. Eine sehr schöne Regel war das die Qualität der Handwerksprodukte wie Brot, Schuhe, Tuch usw. regelmäßig überwacht wurde. Fing ein Geselle aus Schlampigkeit oder Gier an zu pfuschen wurden seine Produkte an arme verschenkt oder vernichtet und er musste eine Strafe entrichten.
Würde man das heute noch so handhaben wären die meisten Firmen wahrscheinlich Pleite :-)

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Die Städte im Berliner Raum

Nachweislich wurden alle vier Städte des öfteren neu strukturiert bzw. umgebaut. Das lag aber oft nicht etwa daran das da jemand einen Spleen hatte, sondern ist oft Brandkatastrophen geschuldet. Die ersten Häuser welche mit Stroh gedeckte Dächer und offene Feuerstellen hatten, waren sehr leicht entflammbar. Und da alle Bauten einen hohen Anteil an gut brennbaren Baustoffen enthielten breitete sich ein Feuer, wenn es erst mal entstand sehr schnell aus und griff von Haus zu Haus über. Für die Städte sind mehrere Brände nachgewiesen welche jeweils große Teile der Städte zerstörten.

Berlin-Cölln

Die Stadt Berlin ist eigentlich eine Doppelstadt welche 1307 durch das zusammenlegen der Städte Berlin und Cölln entstand.

Cölln, welches 1237 urkundlich das erste mal erwähnt wird lag auf einer Spreeinsel. Seinen Mittelpunkt bildete der Petriplatz mit der Petrikirche und dem Cöllner Rathaus. Der Großteil der Cöllner lebte vom Fischfang.

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Berlin, welches urkundlich 26. Januar 1244 das erste mal erwähnt wird lag auf der östlichen Seite der Spree und wurde vornehmlich von Kauf- und Fuhrleuten bevölkert.
Der Verkehr zwischen den Städten Berlin und Cölln fand über den Mühlendamm statt, welcher den einzigen natürlichen Spreeübergang in der Umgebung darstellte.
Bereits Ende des 13. Jahrhunderts muss Berlin Gesellschaftlich und Wirtschaftliche eine große Rolle gespielt haben. Darauf deutet zumindest der Umstand hin das sich dort der gesamte Adel der Altmark, der Prignitz und der Mittelmark 1280 in Berlin zum ersten märkischen Landtag trafen.
Im Jahr 1391 erwirbt Berlin durch die Zahlung einer Abfindesumme das bis dato landesherrliche Stadtgericht.
Aber auch der Handel scheint in Berlin-Cölln floriert zu haben. Im Schuldbuch der Stadt Hamburg wurden unter anderem auch Handelsschulden festgehalten. Das funktionierte ähnlich wie ein Schuldschein. Wenn Geschäfte auf Pump gemacht wurden gingen die beiden Geschäftspartner ins Rathaus und ließen den Handel und die dadurch entstehenden Schulden ins Schuldbuch eintragen. Nach Begleichung der Schuld wurde die Passage gestrichen.
Jedenfalls läßt sich dem Buch entnehmen das Berliner Großkaufleute zwischen 1288 und 1311 regen Handel mit Hamburg, den Niederlanden und Flandern betrieben. Dabei wurden aus Berlin  vor allem Roggen und Eichenholz geliefert.
Der Handel scheint für Berlin-Cölln gut gelaufen zu sein und den Bürgern nach und nach Reichtum beschert zu haben. Darauf deuten Grabungen hin bei denen nachgewiesen wurde das bereits in der zweiten Hälfte 14. Jahrhunderts die meisten Fachwerkhäuser durch Steinbauten ersetzt worden sind.
Die älteste nachweisbare Stadtmauer Berlins bestand aus Feldstein. Natürlich wird die erste Stadtmauer aus Holzpalisaden bestanden haben. Bereits ab dem 13. Jahrhundert kam man beim Bau der Stadtmauer von der Verwendung von Feldstein ab und verwendete satt dessen Ziegel.
Die beiden Stadtkerne von Berlin und Cölln stellen jeweils das Zentrum der dortigen Siedlung und damit auch die ältesten Stadtbereiche dar.
In  Berlin ist das der Bereich um die Nikolaikirche. In Cölln der um die Petrikirche. Wobei beide Stadtkerne wohl lange vor 1230 gebildet wurden.
So wurde sowohl unter der Nikolai- als auch unter der ehemaligen Petrikirche gegraben und unter beiden wurde man fündig. Es zeigte sich das beide Kirchen auf alten Friedhöfen erbaut wurden welche älter als die Kirchen sind. Somit kann man nicht unbedingt von dem Alter der Kirchen auf das Alter der Orte schließen da die Friedhöfe schon eine geraume Zeit verwendet wurden ehe die Kirchen obenauf gebaut wurden.
Es wird davon ausgegangen das die Besiedlung Berlin-Cöllns bereits am Anfang des 12. Jahrhunderts begann.
Beide Städte wurden von jeweils einem Bürgermeister und einem Rat regiert. Anfangs wurden in dem Rat nur einflussreiche Patrizier aufgenommen, später auch Vertreter der Handwerksgilden.
Bürger konnte nicht einfach so jeder werden.
Man musste über ein Grundstück in der Stadt verfügen, durfte weder unehelich sein noch den unreinen Berufen angehören und schließlich musste man ein Bürgergeld hinterlegen und einen Eid auf Treue und Gehorsam gegenüber dem Lehnsherren und dem Rat der Stadt ablegen.

Da man früher besser baute als heute und der moderne Mensch trotz seiner üblichen Ignoranz und Zerstörungswut noch nicht alles kaputt bekommen hat, sind noch bauliche Reste aus dem Mittelalter erhalten.
Hier will ich ein paar aufzeigen. Von der alten Stadtmauer sind noch ein paar Reste erhalten. Durch den Abriss von ein paar Häusern welche gegen die alte Stadtmauer gebaut waren, ist wieder ein Stück Stadtmauer sichtbar gemacht worden. Diese befinden sich gegenüber der Parochialstraße in der Littenstraße.
Teilweise hat sich die Mauer in ihrer ursprünglichen Höhe von bis zu sechs Metern erhalten. Es sind Teile aus Ziegeln und aus Feldstein zu sehen.
Auch die Marienkirche ist noch in Teilen auf den ursprünglichen Bau zurück zu führen. So gehört der Chor noch dem 13. Jahrhundert an.

Vor der Marienkirche links vor dem Portal steht seit dem Jahr 1726 ein Steinkreuz. Dies stand vormals nach mehrfachen Umsetzen südlich des neuen Marktes.
Das Kreuz stammt aus dem Mittelalter und soll der Ermordung des Probstes von Bernau im Jahre 1325 gemahnen. In diesem Jahr erschlugen die Berliner diesen auf dem neuen Markt.

Das Eingangsportal des Markgräflichen Wohnsitzes zu Berlin findet sich heute im Märkischen Museum in Berlin und stammt noch aus dem ältesten Bau von 1261.

Die alte Berliner Gerichslaube die ursprünglich neben dem Rathaus stand wurde im Schloss Potsdam Babelsberg wieder errichtet.
Bei dem ursprünglichem Bau handelte es sich um ein Gebäude welches zu allen Seiten hin offen war. Der im Schloss wieder aufgebaute Bau ist inzwischen stark verändert. Aber dennoch handelt es sich dabei um den alten Bau.

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Copenic (Köpenick)

Copenic auf einer Insel welche ursprünglich mal aus zwei Inseln bestand. Wobei sich die Burg auf südlichen Insel und der Ort auf der nördlichen Insel bildete.
Im 9. Jahrhundert befand sich am Südende der heutigen Schloss Insel eine Wallanlage welche einen Durchmesser von ca. 50 Metern hatte.  Diese ging Grabungen zufolge durch einen Brand zugrunde und wurde zwischen 925 und 1000 durch einen Neubau ersetzt, welcher jedoch auch einem Brand zum Opfer fiel.
Um die Mitte des 12. Jahrhunderts befand sich hier die Hauptburg und Hauptansiedlung der Sprewanen unter ihrem Fürsten Jaxa von Köpenick.
In dieser Zeit lies Jaxa von Köpenick eben in Copenic Münzen prägen durch welche Copenic erstmals weiter bekannt machten.
Ein erneuter Bau der Burg, welcher die niedergebrannte ersetzte, läßt sich auf 1240 datieren. In die selbe Zeit läßt sich gestützt auf Grabungen, welche aufgrund fehlender Urkunden die einzige Quelle sind, die Gründung der Stadt Copenic legen.
Die erste schriftliche Nennung findet sich 1209 als Konrad II. dort verweilte und Urkunden ausstellte. 1245 wird ein askanischer Fürst als Vogt der Burg Copenic genannt.
Im Jahr 1323 ist Copenic Mitglied im mitelmärkischen Städtebund. Was Copenic ein Bisschen einzigartig macht ist das es weder über eine Stadtmauer noch über ein Rathaus verfügte.

Grabungen um Köpenick belegen Siedlungen verschiedener Epochen. Als da wären frühe Bronze zeitliche, frühe Eisen zeitliche, spät slawische und früh deutschen Siedlungen.

Leider haben sich in Köpenick keine Mittelalterlichen Bauten erhalten.

Spandove

Spandau verfügt über den ältesten Stadtkern der Städte auf heutigen Berliner Boden und ist slawischen Ursprungs. Die älteste urkundliche Erwähnung Spandows im Jahr 1197, stammt aus einem Schutzbrief des Markgrafen Otto II.
Spandove ging aus einem zunächst unbefestigten slawischem Dorf hervor welches wahrscheinlich seit dem 7. Jahrhundert bestand.
Es bildete sich im 8. Jahrhundert zunächst ein befestigter Herrensitz mit einem danebenliegenden ebenfalls befestigten Dorf. Die Siedlung wurde nach einem Brand anscheinend kurzzeitig aufgegeben, aber im 10. Jahrhundert neu besiedelt. Schätzungen zufolge wurde die Siedlung von etwas 350-400 Personen bewohnt welche sich aus slawischen Handwerkern und Händlern zusammen setzten.
1157 wurde die Burg rundherum erneuert. Aus dem Herrensitz bildete sich die Burg Spandow heraus und aus der Siedlung neben ihr die Stadt Spandow. Wann genau die Stadt Spandow das Stadtrecht erhielt ist nicht bekannt. Sie wurde aber in einer Urkunde von 1232 als Stadt angesprochen und darf sich somit spätestens ab da als Stadt bezeichnen. Sie wird das Stadtrecht aber schon vorher besessen haben.
1170 ließen sich etwa anderthalb Kilometer Havel aufwärts der damaligen Stadt Spandow deutsche Siedler nieder. Sie gründeten dort die Nikolai Siedlung.
Etwa zur selben Zeit begannen die dortigen Markgrafen auf der Nord spitze der gleichen Insel, auf dem Grund einer slawischen Siedlung eine neue Burganlage zu bauen. Die Reste der slawischen Siedlung auf welcher die Burg gebaut wurde und sich über einen Teil der Insel erstreckte, bildeten das Dorf Behns.
Noch vor 1200 dann war die Umsiedlung von der alten Burg in die neue Burg, welche sich auf dem Gelände der heutigen Zitadelle befand, abgeschlossen.
Auch die Bürger aus dem alten Spandow siedelten mit auf die Insel über und siedelten sich im Gebiet der heutigen Altstadt an.
Um 1220 wurde die Stadt mit einer Palisade umgeben.  Im Jahr 1240 wird noch das Dorf  Behns urkundlich erwähnt. Diese Erwähnung findet sich in einer Urkunde in welcher die Markgrafen Otto und Johan der Stadt Spandove das Dorf Behns hinzugeben.
Laut Urkunde wurde im Jahr 1319 damit begonnen die Holzpalisade welche das Dorf und die Stadt umgab, durch eine Steinmauer zu ersetzen.
Es heißt dort: “das die Bürger solange sie ihre Mauern bauten frei von aller Landbehde und Kontribution sein.”
Bis 1332 befanden sich die Burg und Stadt auf einer zusammenhängende Insel, welche erst 1332 durch einen künstlich gelegten Flusslauf voneinander getrennt wurden.
So das es danach die Burg durch einen Wasserlauf von der Stadt und dem Dorf getrennt war.
1349 wurde dann anscheinend auch zwischen der Behns und der Stadt ein künstlichen Wasserlauf gelegt. Wahrscheinlich wurde dieser Wasserlauf gestochen um durch ihn mittels eines Wasserrades eine Mühle zu betreiben.

Bei Grabungen auf dem Burggelände und in der Stadt um die Nikolaikirche herum zeigte sich bestätigt das die jeweiligen Bewohner verschiedenen Bevölkerungsgruppen angehörten. Auf der Burg lassen die Funde auf eine Bevölkerung schließen welche sich aus slawischen Handwerkern und Kaufleuten zusammen setzte.
Um die Nikolaikirche herum dagegen scheinen sich vor allem deutsche Kaufleute angesiedelt zu haben.

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Die Berlin umgebenden Dörfer


Benistorp (Bohnsdorf)

Wurde 1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. erstmals urkundlich erwähnt und verfügte über 25 Hufen. Der alte Dorfkern befindet sich am heutigen Dorfplatz. Ursprünglich bestand das Dorf aus einem Anger, einer Kirche und einem Dorfplatz im Mittelpunkt und etwa sieben bis neun Gehöfte in einem Oval ringsherum.

Blankenburg

Erstmals wird Blankenburg 1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. urkundlich erwähnt und war mit 42 Hufen ausgestattet
Der alte Dorfkern liegt in Alt-Blankenburg und ist heute noch deutlich zu erkennen. Bei Reparaturarbeiten an der alten Dorfkirche wurden spät romantische Fenster frei gelegt und es fiel auf das der Ostteil des Mauerwerks wesentlich dicker ist das der östliche Teil des Mauerwerks. Was vermuten lässt das Teile der westlichen Mauer noch aus dem 13. Jahrhundert stammen.

Blankenvelt (Blankenfelde)

Blankenfelde, welches über 54 Hufen verfügt, wird erstmals im Jahr 1375 urkundlich im Landbuch Kaiser Karls IV. erwähnt. Wahrscheinlich ist es jedoch bereits um 1230 entstanden. Die historische Dorfanlage liegt an der Hauptstraße und ist noch heute gut aus zu machen.
Der Kern der Dorfkirche, welche heute ein barockes Aussehen trägt stammt noch aus dem 14. Jahrhundert. Unter dem Putz befindet sich Mauerwerk aus Feldstein und von den zugemauerten früh gotischen Fenstern wurden drei, sich in der Ostwand befindliche Fenster wieder hergestellt.
Britzig (Britz)

Das Dorf wird erstmals 1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. urkundlich erwähnt. Wobei die dazugehörigen Hufen mit 58 angegeben sind.
An Bewohnern werden 14 Kossäten erwähnt. Des weiteren wird ein Krug und ein Gasthaus erwähnt. Der alte Dorfkern befindet sich in Alt-Britz.
Der Name Britzig stammt wahrscheinlich von dem slawischen Wort britzik ab, welches soviel wie Ansiedlung im Birkenwäldchen bedeutet.
Der ursprüngliche Bau der alten Dorfkirche welche außerhalb des eigentlichen Dorfs gelegen war, stammt wahrscheinlich noch aus dem 13. Jahrhundert. Ein Rest der alten Kirchenglocke welche im 2. Weltkrieg zerstört wurde und auf das 13. Jahrhundert datiert ist, befindet sich heute im Heimatkundemuseum.
Damals war die Kirche wohl von drei Seiten von Wasser umflossen und an dieser gut geschützten Stelle haben sich bei Grabungen slawische Siedlungsreste gefunden welche auf das 10. und 11. Jahrhundert datiert wurden.
Bei Ausgrabungen im Jahr 1967 ist man auf einen Fesldsteinbrunnen gestoßen welcher anschließend aufgrund seines guten Zustandes konserviert wurde. Zugänglich ist dieser heute wohl über den Keller des Gemeindehauses in dem er sich heute befindet.
Beim Abriss der Schnapsbrennerei auf dem Gut Britz, welche im 19. Jahrhundert stattfanden, stieß man auf die Reste eines älteren gotischen Gebäudes.

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Buch

Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1342. Das Dorf Buch lag nordöstlich von Berlin an der Panke, einem Nebenfluss der Spree.

Buckholtz (Franzoesisch-Buchholz)

Buckholtz wurde erstmals 1242 in einer Urkunde erwähnt in welcher es um einen Tausch von Dörfern geht welche dem Kloster Lenin überlassen werden. Dabei wird es aber nur nebenbei als Begrenzung eines anderen Dorfes erwähnt.
Der alte Dorfkern liegt an der Hauptstraße zwischen Bucher Straße und der Blankenfelder Straße.
Dem Landbuch Kaiser Karls IV., welches von 1375 ist, wird erwähnt das Buckholtz über 52 Hufen verfügt. Weiterhin heißt es dort das es in dem Dorf 32 Kossäten und einen Dorfkrug gab.

Buckow

Buckow wurde Mitte des 13. Jahrhunderts deutsche Siedlern gegründet und 1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. erwähnt. Die Kirche selbst, deren Entstehung etwas vor 1250 datiert wird spricht jedoch für ein wesentlich höheres Alter des Dorfes. Natürlich wurde die Kirche im laufe der Zeit Um- und Ausgebaut. Aber aus der Entstehungszeit sind auf der Südseite noch drei Fenster erhalten und auf der Ostseite zwei Nischen welche ehemals Fenster waren. Auch hängen in dem Glockenturm noch zwei Glocken welche auf das 13. Jahrhundert datiert werden.
Dem Dorf waren 53 1/2 Hufen zugerechnet. Es gab 15 Kossäten, einen Dorfkrug und eine Mühle.
Den alten Dorfkern finden wir Alt-Buckow.
Der Namensteil Buk, welcher im wendischen Rotbuche bedeute, läßt vermuten das ich an selber Stelle vorher ein wendisches Dorf befand.

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Bysterstorff (Biesdorf)

Biesdorf wird 1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. erstmals urkundlich erwähnt. Zu dem Dorf gehörten 62 Hufen.  Es werden 24 Kossäten und ein Krug erwähnt.
Grabungen zufolge kam es in Biesdorf jedoch bereits um 9000 v. Chr. zu Siedlungen. Seit etwa 1000 v. Chr. entstanden dort die ersten dauerhaften Besiedlung.
Der alte Ortskern liegt heute in Alt-Biesdorf zwischen der Mozart- und der Globsower Straße.  Ein Teil des Baus der alten Dorfkirche stammt noch aus dem 14. Jahrhundert, namentlich die Teile welche noch aus Feldsteinen gemauert wurden. Da diese jedoch nach dem 2. Weltkrieg bei Reparaturarbeiten an der Kirche verputzt wurden, sind sie nicht mehr zu identifizieren.

Caulstorp (Kaulsdorf)

Im Jahr 1347 wurde Caulstorp das erste mal in einer Urkunde erwähnt in welcher den Kalandsbrüdern zu Bernau einige Pächte übereignet wurden.
Im Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375 heißt es dann das Caulstorp über 40 Hufen verfüge, sowie 13 Kossäten und einem Krug. Der alte Dorfkern liegt an der Dorfkirche.
Am Kaulsdorfer Busch, welcher in unmittelbarer Nähe des Dorfs liegt konnten slawische Siedlungsreste eines Dorfes gefunden werden welches bis zum 12.Jahrhundert besiedelt war.
Der Ort entstand jedoch schon vor 1200.

Casow

Casow lag gegenüber von Lietzow auf der anderen Spreeseite. Es soll über 29 Hufen verfügt haben. Verwaltungstechnisch gehörte es zu Lietzow. Wobei Lietzow und Casow dem Nonnenkloster zu Spandau gehörten.

Cedelendorp (Zehlendorf)

Cedelendorp wird urkundlich das erste mal um 1242 in einem Verzeichnis Lehniner Urkunden erwähnt. Im Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375 erfahren wir das es dort 50 Hufen, 22 Kossäten und einen Krug hatte.
Der alte Dorfkern findet sich zwischen dem Teltower Damm und der Clayallee und dort zwischen dem Rathaus und der Ortskrankenkasse.
Das ursprüngliche Cedelendorp lag an der Clayallee, wurde dann aber in Richtung des S-Bahnhof Zehlendorf erweitert.
Seit mindestens 1200 siedelten am Schlachtensee, der Krummen Lanke und dem Krummen Fenn slawische und deutsche Siedler.

Clodow (Kladow)

Urkundlich erwähnt wurde Clodow erstmals 1267 in einer Urkunde in welcher der Ritter Arnold von Bredow einem Kloster in Spandau eine Schenkung machte welche aus Roggen bestand. Im Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375 heißt es dann das Cladow über 46 Hufen verfügt  und vier ansässige Kossäten hat. Jedoch siedelten dort bereits seit dem 9. bis 12. Jahrhundert slawische Stämme. Der Dorfkern liegt Alt-Kladow.

Dalm (Dahlem)

Die erste urkundliche Erwähnung Dahlems stammt aus dem Jahr 1275 und findet sich in einer Urkunde des Stifts Coswig am Südhang des Fläming. Später auch im Landbuch Kaiser Karls IV. 1375.  Im Jahre 1450 und 1481 erst wird die Einteilung in Hufe erwähnt wo es heißt das insgesamt 52 Hufe vorhanden sind.
Der alte Dorfkern liegt an der Kreuzung Königin-Luise-Straße/Pacelli-Allee. Die alte Dorfkirche besteht, zumindest in teilen höchstwahrscheinlich aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Den Kern des Herrenhauses der Domäne Dahlem bildet mit hoher Wahrscheinlichkeit ein altes Gutshaus welches später umgebaut wurde.

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Daldorph (Wittenau)

Erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1351 in der erwähnt wird daß das Jungfrauenkloster in Spandau Einkünfte aus Daldorph hat.
Der nächste urkundliche Eintrag findet sich im Landbuch Kaiser Karls IV. 1375 wo geschrieben steht das Daldorph 39 Hufen, 12 Kossäten und einen Krug hat.
Der alte Dorfkern findet sich Alt-Wittenau.
Falkenberg

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte am 26. Juni 1370 in einer Urkunde Markgraf Ottos des Faulen. Später heißt es im Landbuch Kaiser Karls IV. 1375 das Falkenberg über 52 Ackerhufen verfügt.
Weiter heißt es das es in Falkenberg 8 Kossäten und einen Krug gab. Der alte Ortskern findet sich an der Dorfstraße.

Ghiselbrechtstorp

Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1299. In dieser Urkunde erhält der Bischof Volrad von Brandenburg unter anderem Ghiselbrechtstorp als Pfand für einen Kredit.
Aus dem Landbuch Kaiser Karls IV. 1375 erfahren wir daß das Dorf über 50 Hufen verfügte und dort 5 Kossäten ansässig waren.
Der Dorfkern lag an der Ecke Ostpreußendamm/Osdorfer Straße.
Bei Bauarbeiten am heutigen Teltowkanal in der Höhe Ostpreußendamm/Wismarer Straße wurden slawische Siedlungsreste gefunden welche eine Siedlung von Slawen seit spätestens dem 10. Jahrhundert an dieser Stelle nachweisen. Vermutlich waren die dortigen Bewohner an der Gründung Ghiselbrechtstorps beteiligt.
Der ältere Teil der an der Ecke Ostpreußendamm/Osdorfer Straße gelegene kleine Kirche wird auf die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert. An dieser Stelle befand sich auch der Ortskern.

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Ghoto (Gatow)

Im Jahr 1272 wurde das Dorf erstmals urkundlich im Zuge des Kauf durch das Kloster Spandau erwähnt.
Im Landbuch Kaiser Karls IV. 1375 heißt es dann das Ghoto über 50 Hufen verfügt.
Der alte Dorfkern findet sich Alt-Gatow

Glinik (Alt-Glinicke)

Seit 2000 v.Chr. ist der Ort besiedelt. Gegen etwa 500 n.Chr. lösten slawische Wenden die hier siedelnden germanischen Semnonen ab.
Die erste urkundliche Erwähnung findet das Dorf Glinik im Jahr 1375 im Landbuch von Kaiser Karls IV .. Wobei es mit 49 Hufen angegeben wird. Weiterhin werden 12 Kossäten und ein Krug genannt.
Der alte Dorfkern befindet sich an der heutigen Köpenicker Straße.

Helwichstorpp (Hellersdorf)

Helwichstorpp wurde 1375 im Landbuch von Kaiser Karl IV. das erste mal urkundlich erwähnt.
Dort heißt es daß das Dorf 25 Hufen hat, 9 Kossäten ansässig sind und über einen Krug und eine Mühle verfügt.

Der Dorfkern befindet sich Alt-Hellersdorf.

Hermanstorp (Hermsdorf)

Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1349. In dieser Urkunde bekommt der Busse Mylow Hermanstorp übereignet.
Die nächste Urkunde die Hermanstorp erwähnt ist das Landbuch von Kaiser Karl IV. 1375. Diesmal finden sich jedoch keine Angaben über die Hufen. Es wird lediglich erwähnt das es im Dorf fünf Höfe mit dazugehörigem Acker gibt. Weiter wird gesagt das es weiterhin drei Höfe gibt welche wüst (verlassen) sind.
Der alte Dorfkern liegt Alt-Hermsdorf.
Es ist wahrscheinlich das Hermanstorp bereits um 1200 gegründet, und überwiegend von Slawen bewohnt wurde.

Hinriksdorf (Heinersdorf)

Hinriksdorf wurde 1319 erstmals urkundlich erwähnt. In dieser Urkunde wird das Dorf  an das Heiligen Geist Hospital zu Berlin verkauft.
Im Landbuch von Kaiser Karl IV. aus dem Jahr 1375 werden dem Dorf 36 Hufen, 9 Kossäten und ein Krug zugeordnet.
Der alte Dorfkern findet sich in der Romain-Rolland-Straße an der Kreuzung Berliner/Blankenburger Straße.
Die ältesten Teile der Dorfkirche, welche des öfteren umgebaut wurde, werden auf den Anfang des 13. Jahrhunderts datiert.

Hylghense (Heiligensee)

Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1313. Diese Erwähnung findet sich in einer Urkunde in welcher Pfarrer Nicolaus zu Hylghense gedacht wird.
Im Landbuch von 1375 werden Heyligensee 61 Hufen zugesprochen. 23 Kossäten bewohnten das Dorf und es gab auch einen Krug. Weiterhin wird eine Fähre aufgeführt welche zwischen Hylghense und Neuendorf übersetzte. Der Dorfkern lag Alt-Heiligensee.

Dort siedelten jedoch bereits seit etwa 2000 v. Chr. Semnonen und seit etwa 300 n. Chr. slawische Wenden. Um das Jahr 1200 kamen deutsche Bauern nach Heiligensee, die gegen 1250 eine Kirche errichteten. Etwa zu dieser Zeit wurde Heiligensee ein Rittersitz, um den Havelübergang zu kontrollieren.

Kare (Karo)

Die erste Erwähnung Kares finden wir im Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375. Das Dorf verfügte über 42 Hufe. Weiterhin waren im Dorf ein Krug und 9 Kossäten ansässig.

Der Ortskern liegt Alt-Karow. Die Dorfkirche stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und stellt nördlich der Spree den ältesten noch erhaltenen Sakralbau auf Berliner Boden dar.

Langwitz (Lankwitz)

Lankwitz wurde als erstes Dorf im heutigen Berlin abseits der Flüsse Havel und Spree erstmals 1239 in einer Schenkungsurkunde erwähnt. In welcher es auch heißt daß das Dorf über 44 Hufen verfügt.
Im Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375 heißt es dann das Langwitz nur über 33 Hufen verfügt, 4 Kossäten und einen Krug. Eine Erklärung für den Schwund von 11 Hufen könnte der sein das 1239 die Hufen noch als Slawische Hufen gerechnet wurde, welche kleiner waren als die Deutschen Hufen welche zur Zeit von Kaiser Karls verwendet wurden.
Grabungen im Bereich des Dorfes zeigen das Langwitz ursprünglich in Hufeisenform angelegt war, was für eine slawische Gründung spricht. Der ehemalige Dorfkern findet sich Alt-Lankwitz.
Der Name geht auf das alt-slawische Lancowice zurück und bedeutet „Ort an der Uferaue“. Er verweist auf den Wiesenbach Lanke, der einst durch diesen Ort führte. Die Lanke existiert noch immer, ist jedoch in ihrem gesamten Verlauf kanalisiert bzw. im Teltowkanal aufgegangen.

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Lichtenberg

Die erste urkundliche Erwähnung von Lichtenberg finden wir in einer Urkunde von 1364 in welcher der Franke von Rüthenik die Abgaben von sieben Höfen mit neun Hufen, an Hans von Aken verkaufte.
Im Landbuch Kaiser Karls IV. heißt es dann das Lichtenberg über 44 Hufen verfüge. Weiterhin hatte es dort 17 Kossäten und einen Krug.
Im 13. Jahrhundert wurde die Lichtenberger Dorfkirche am heutigen Loeperplatz errichtet. Dieser alte Dorfkern der sich an der Möllendorfstraße befindet, bildet noch heute das historische Zentrum des Orts.

Gegründet wurde Lichtenberg wahrscheinlich bereits gegen 1230.

Lichtenrode (Lichtenrade)

Lichtenrode findet sich im Jahr 1375 das erste Mal urkundlich im Landbuch von Kaiser Karls IV. erwähnt. Danach heißt es Lichtenrode verfüge über 67 Hufen, sieben Kossäten und einen Krug.
Der alte Dorfkern befindet sich Alt-Lichtenrade.
Etwa 200 Meter südlich des Dorfkerns gelang es eine ältere Siedlung festzustellen. Die Bewohner dieses Dorfes wurden wahrscheinlich mit der Gründung Lichtenrodes dorthin umgesiedelt.

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Lichtervelde (Lichterfelde)

Das Dorf Lichtervelde wurde im 13. Jahrhundert wohl von flämischen Ansiedlern gegründet.    In einer Urkunde von 1289 findet Lichtervelde im Zusammenhang mit der heiligen Geist Kirche zu Spandau Erwähnung indem von einem Arnoldus de Lichterfelde die Rede ist. Es ist aber nicht ganz sicher ob dies auf den Ort  Lichtervelde hinweist.
Im Landbuch von Kaiser Karls IV. 1375 heißt es dann Lichtervelde verfüge über 39 Hufen und eine Mühle. Der ehemalige Dorfkern findet sich am Hindenburgdamm. Grabungen förderten Mittelalterliche Scherbenreste zu Tage welche auf 1200 datiert werden. So das der Ort wahrscheinlich schon wesentlich älter ist.

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Lietze (Lietzow)

Die erste Erwähnung Lietzow (auch Lietze, Lutze, Lutzen, Lützow, Lusze, Lütze und Lucene genannt) finden wir in einer Urkunde von 1373 nach welcher der Pfarrer von Wilmersdorf von jeder Hufe einen Scheffel Roggen bekommt.
Dann wird Lietzow in dem Landbuch Kaiser Karls IV. 1375 erwähnt. Dort heißt es das Lietzow über 13 Hufen und 6 Kossäten verfügte. Außerdem wird ein Hofe namens Casow erwähnt welcher sich an der gegenüber liegenden Spreeseite in Höhe der heutigen Schloßbrücke in Charlottenburg befand.
Der alte Dorfkern befand sich Alt-Lietzow.

Lubaz (Lübars)

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375. Das Dorf wird mit 28 Hufen, sechs Kossäten und einem Krug aufgeführt. Den alten Dorfkern finden wir Alt-Lübars.
Bei Grabungen konnte Scherbenmaterial aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts geborgen werden.

Mahlsdorf

Die erste schriftliche Erwähnung findet sich in einer Verkaufsurkunde aus dem Jahr 1345.
Aus dem Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375 erfahren wir dann das es in Mahlsdorf 50 Hufen, 19 Kossäten und einen Krug hatte.
Die Dorfkirche enthält noch zu großen Teilen Bauabschnitte welche auf das Jahr 1250 datiert werden. Der Dorfkern findet sich an der Hönower Straße.

Malchow

Die erste Erwähnung finden wir in einer Urkunde von 1344 in der eines Dorfpfarrers gedacht wird. Im Landbuch Kaiser Karls IV, erfahren wir das Malchow 52 Hufen besitzt und dort 28 Kossäten ansässig sind.
Wurde im 13. Jahrhundert durch deutsche Bauern gegründet. In den Jahren 1375/1376 wohnten hier bereits 52 Einwohner. 1412 wurde das Rittergut Malchow von der Familie Barfuß gekauft.
Die alte Dorfkirche steht noch als Ruine und wird auf etwa Mitte des 13. Jahrhundert datiert.
Der alte Ortskern findet sich an der Dorfstraße.
Aber bereits seit etwa 5000 v. Chr. wurde das Gebiet von Jägern genutzt wie Archäologisch nachgewiesen wurde.

Margendorp (Mariendorf)

Der Ort wurde von den Templer Orden gegründet. 1337 wird der Ort erstmals als Mariendorff genannt. Im Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375 wird der Ort dann als Margendorp angesprochen. Margendorp werden 48 Hufe zugesprochen, sowie drei Kossäten.
Der Dorfkern findet sich Alt-Mariendorf.
Bei Grabungen konnten Scherbenreste geborgen werden von denen die ältesten auf die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert werden konnten.
Um 1312 nach der Zerschlagung des Templerordens ging Margendorp in den Besitz des Johanniterorden über.

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Marggrevendorp (Schmargendorf)

Schmargendorf wird das erste mal 1275 in deiner Urkunde erwähnt. Dort heißt es das das Stift Coswig, das Kirchenpatronat in Dahlem und Schmargendorf übernommen hat. Der Ort entstand aber wahrscheinlich schon um 1220 durch die Besiedlung von Siedlern aus Schwaben, Thüringen, Flandern und Westfalen.
1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. dann heißt es das Marggrevendorp über 42 Hufen und elf Kossäten verfügte.
Der alte Dorfkern findet sich um die Dorfkirche an der Breite- und Kirchstraße.

Die dortige Dorfkirche ist die kleinste auf heutigen Berliner Boden. Sie ist auf Anfang des 14. Jahrhunderts datiert. Muss aber einen früheren Baus von 1275 ersetzt haben da dieser eben 1275 in einer Urkunde erwähnt wurde.

Merghenvelde (Marienfelde)

Merghenvelde entstand, gemeinsam mit dem benachbarten Mariendorff und ist ebenfalls eine Gründung der Templer. Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1344 und in ihr verkauft der Templerorden die dortige Schulzengericht an den Cöllner Bürger Johannes Ryke.
Im Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375 erfahren wir das es 52 Hufen hatte, sowie neun Kossäten und eine Mühle.
Der Dorfkern findet sich Alt-Marienfelde.
Die Dorfkirche ist noch gut erhalten und besteht im Hauptteil noch aus einem Bau welcher gegen 1220 datiert wird. So das wir davon ausgehen können das Merghenvelde seit etwa Anfang des 13. Jahrhunderts besteht.
Die Templer ließen den Hügel an der Marienfelder Allee von den Bauern aufschütten. Von dort aus hielten die Templer Wache über die Gegend und forderten den Wegzoll für die Benutzung der Straße ein.

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Morczane (Marzahn)

1300 wurde das Dorf Morczane durch Markgrafen Albrecht III. erstmals urkundlich erwähnt. Aus dem Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375 geht hervor daß das Dorf mit 60 Hufen ausgestattet war und die Abgaben mit Ausnahme von drei Hufen einem Ritter von Wulkow zustanden.
Die ältesten Funde aus Grabungen, welche aus ein paar Scherben bestehen werden auf die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert.
Der Dorfkern findet sich Alt-Marzahn.

Nydderen Schonhusen (Niederschönhausen)

Das erste mal wird der Ort im Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375 erwähnt. Wonach es dort 48 Hufen hatte. Der westliche Teil der alten Dorfkirche besteht aus Feldsteinquader welche auf das 13. Jahrhundert datiert sind.
Der Dorfkern findet sich in der Ossietzkystraße.

Pankow

Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1370. In dieser verkauft der Markgraf Otto der Faule den Ort an die Stadt Berlin-Cölln.
Im Landbuch Kaiser Karl IV. von 1375 erfahren wir daß das Dorf 42 Hufen hatte. Dort waren 22Kossäten ansässig. Wir erfahren hier sogar das neun der Kossäten zu Dusekeschen Hufen und dreizehn zu den Wardenbergschen Hufen gehörten. Auch einen Krug hatte das Dorf.
Der Stadtkern findet sich an der Breite Straße.
Etwa 250 Meter nördlich des Dorfes findet sich auf älteren Karten ein kleine befestigte Anlage welche direkt an der Panke lag. Dabei handelte es sich sehr wahrscheinlich um eine deutsche Wehranlage welche Hans Duseke bewohnte.

Parva Glinik (Klein-Glienicke)

Findet das erste mal im Landbuch Kaiser Karl IV. aus dem Jahr 1375 Erwähnung. Dort wird es mit 7 Hufen beschrieben. Vieles spricht dafür das dieser Ort von Slawen angelegt wurde.

Pychelstorp (Pichelsdorf)

Eine Erwähnung Pycheltorps finden wir im Landbuch Kaiser Karl IV. aus dem Jahr 1375. Jedoch ohne weitere Angaben. Den Ortskern finden wir Alt-Pichelsdorf.

Radenstorf (Rahnsdorf)

Radenstorf wurde 1375 das erste Mal im Landbuch Kaiser Karl IV. aus dem Jahr 1375 urkundlich erwähnt und entstand ursprünglich als Fischerdorf zwischen Müggelspree und Müggelsee. Der Dorfkern findet sich an der Dorfstraße.

Reinhardts Dorf (Reinickendorf)

Gründete wurde Reinhardts Dorf 1230 von dem niedersächsischen Bauern Reinhardt. Im Landbuch Kaiser Karl IV. aus dem Jahr 1375 wird es ohne nähere Angaben erwähnt. Im Berliner Stadtbuch von 1397 findet sich die Angabe das es dort 40 Hufen und neun Kossäten hat. Der  Dorfkern findet sich Alt-Reinickendorf.

Richardsdorp (Rixdorf)

Die erste urkundliche Erwähnung, welche man in der Gründungsurkunde findet stammt vom 26. Juni 1360.
Zu diesem Zeitpunkt beschlossen Hermann von Werberg und der Comtur den Johanniterordens Dietrich von Zastrow mit allen Ordensbrüdern einen Hof in das Dorf Richardsdorp umzuwandeln und es mit 25 Hufen auszustatten. Bei Grabungen fanden sich Scherbenreste aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Bei Grabungen in der Donaustraße konnten eine Teerschwele und ein Brunnen freigelegt werden welche auf 1250 datiert werden. Wahrscheinlich bestand dort schon um 1200 eine deutsche Siedlung.
Der Ort wurde erst Richardsdorp geheißen, dann Rieksdorf und schließlich Rixdorf. Den Ortskern bildete der Richardplatz.
Richardsdorp gehörte ursprünglich den Tempelrittern, von 1318 bis 1435 dann dem Johanniterorden.

Rosendalle (Rosentahl)

Im Landbuch Kaiser Karl IV. aus dem Jahr 1375 heißt es das Rosentahl über 72 Hufen verfügt und dort 16 Kossäten sowie ein Krug ansässig waren.
Der Dorfkern findet sich an der Hauptstraße.
Die alte Dorfkirche ist noch erhalten und besteht zu großen Teil noch aus dem Original des 13. Jahrhunderts.

Rosenfelde (Friedrichsfelde)

Die urkundliche Erwähnung des Pfarrers Ludwig zu Rosenfelde 1265 ist der erste Nachweis des Dorfes Rosenfelde. Dann findet sich 1288 ein urkundlicher Eintrag welcher die Grenzen Berlins und Rosenfeldes festlegt. 1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. dann heißt es das Rosenfelde über 104 Hufen verfüge. Dort wohnten 26 Kossäten und das Dorf hatte einen Krug.
Der Ortskern befindet sich in der Wilhelmstraße.

Rhudow (Rudow)

Rudow ist eine der ältesten Siedlungen in der Mark Brandenburg. In Urkunden wird Rudow das erste Mal um 1373 erwähnt. In dieser Urkunde wird dem Ritter Beteke Dyreke eine Wiese zwischen Rudow und Buckow übereignet.
Im Landbuch Kaiser Karl IV. aus dem Jahr 1375 steht geschrieben das Rudow über 64 Hufen, einen Krug und eine Mühle verfügte.
Der alte Dorfkern findet sich noch heute deutlich sichtbar um die Dorfkirche herum.
Bei Grabungen am Rudower Fließ hinter der katholischen Kirche wurde Keramik gefunden. Diese wurde auf 1200, oder sogar auf die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts datiert.
Abseits der Dorfkerns an der Bahnhofstraße wurden mehrere Fehlbrände aus der Zeit um das 13.Jahrhunderts gefunden. Was vermuten lässt das dort ehemals Töpferwerkstätten angesiedelt waren.
In Akten und Urkunden gibt es unterschiedliche Schreibweisen des Ortsnamens, zum Beispiel Rüde, Rudau, Rüdow, Rhudow. Die Namen und die Dorfanlage weisen auf einen slawischen Ursprung hin.
Bei der Rudower Kirche handelt es sich um einen Feldsteinbau der im laufe der Zeit des öfteren umgebaut wurde. Nur die Spitzbogenpforte stammt noch aus dem 13. Jahrhundert.

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Schonhusen alta (Hohenschönhausen)

Die erste urkundliche Erwähnung von Hohenschönhausen findet sich im Landbuch von Kaiser Karl IV. aus dem Jahr 1375. Dort wird der Ort als Schonhusen alta angesprochen.
Dort heißt es das Dorf verfüge über 58 Hufen und 9 Kossäten und ein Krüger sind dort ansässig.
Teilweise besteht die Kirche noch aus sauber gefügten Feldsteinen welche wohl noch auf den ursprünglichen Kirchenbau zurück gehen und um das Jahr 1250 datiert werden.
Der alte Dorfkern befindet sich an der Hauptstraße. Wahrscheinlich besteht der Ort bereits seit etwa 1230.

Schönow

Das Dorf wird erstmals in einer Verkaufsurkunde aus dem Jahr 1299 erwähnt, in welcher Schönow und Teltow an den Bischof von Brandenburg verkauft wurden.
1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. dann heißt es Schönow habe 43 Hufen und fünf Kossäten.
Der Dorfkern findet sich Alt-Schönow.

Sconenberch (Schöneberg)

Die erste urkundliche Erwähnung stammt vom 3. November 1264 und findet sich in einer Spandauer Urkunde in welcher der Kirche der Nonnen in Spandau 5 Hufen aus Sconenberch übertragen wurden .
1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. erfahren wir das Sconenberch über 50 Hufen verfügte.
Der Dorfkern befand sich an der Hauptstraße zwischen Dominikus- und Akazienstraße.
Auf den Grundstücken der Hauptstraße 39, 40 und 41 wurden bei Ausgrabungen germanische Siedlungen des 1. – 4. Jahrhunderts gefunden. Darunter ein Gefäß welches über einen kleeblattförmigen Rand verfügt.
Schöneberg wurde aber wahrscheinlich bereits gegen 1200 gegründet.

Smekewitz (Schmöckwitz)

Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1375 in Gestalt des Landbuches von Kaiser Karl IV. Dabei wurden 15 Häuser aufgeführt.
Es wird explizit erwähnt des es dort keine Ackerhufen, sondern statt dessen Fischereibetrieb gab. Aber ein Krug war ansässig. Es muss dort auch eine Honigwirtschaft gegeben haben da auch Honig als Abgabe erwähnt wird.
Nach Karl Hohmann hat der eigentliche Dorfkern wohl mal auf einer Insel gelegen und war in Form eines Runddorfs angelegt. Die Dorfkirche soll dabei außerhalb der eigentlichen Dorfanlage gelegen haben.
Der Ort ist wahrscheinlich eine Slawische Gründung.

Staaken

1295 wird das Dorf in einer Urkunde erwähnt in welcher Heinrich von Bredow Staaken an die Stadt Spandau verkauft.
Die Lage des Dorfkerns ist nicht ganz sicher, wird aber am Finkenburger Weg vermutet.

Stegelitze (Steglitz)

Die erste sichere Erwähnung des Dorfes Steglitze stammt aus dem Landbuch Kaiser Karls IV..
Im Jahr 1242 werden in einer Urkunde die Ritter Henricus und Sigfridus de Steglitz erwähnt, es ist möglich das es sich dabei um das Gründergeschlecht des Dorfes Steglitze handelt. Erst im Jahr 1450 erfahren wir aus dem Schloßregister das Steglitze über 43 Hufen verfügt.
Der alte Dorfkern liegt zwischen dem Rathaus und dem Schloßtheater.
Der Name des Dorfs geht auf die slawische Sprache zurück. Der Wortteil “stygl” bedeutet Berghang und     der Wortteil “itz” steht für Siedlung.

Stolpe

Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Stolpe stammt von 1299. In dieser verpfändet der Markgraf Hermann unter anderem Stolpe an den Bischof von Brandenburg.
Im Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375 wird Stolpe mit 16 Hufen angegeben. Der Dorfkern lag um die heutige Kirche herum.
Bei Grabungen wurden Keramikscherben gefunden welche auf das 12. und frühe 13. Jahrhundert datiert wurden.

Stralow (Stralau)

Ein erster Hinweis ist im Jahr 1244 das Auftauchen eines Ritter von Stralow im Gefolge der Markgrafen Johann I. und Otto III.
Im Berliner Stadtbuch von 1397 heißt es dann Stralow verfüge über elf Höfe. Der alte Dorfkern liegt Alt-Stralau.
Auf Karten aus von 1838 ist noch eine Befestigungsanlage eingezeichnet welche wohl den Rittersitz der Herren zu Stralowe darstellt.
Bei Grabungen an der Spitze der Halbinsel wurden sowohl slawische Scherben welche auf das 12. Jahrhundert oder früher datiert werden, als auch mittelalterliche aus blaugrauem Ton gefunden.

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Tygel (Tegel)

Im Inventarium der Hauptverschreibungen und Briefe des Jungfrauenklosters von Spandow findet sich ein Eintrag von 1322 welcher das Dorf Tygel erwähnt. 1361 wird auch erwähnt das Tygel eine Mühle habe.
Im Landbuch Kaiser Karls IV. heißt es dann Tygel verfüge über 32 Hufen, einen Krug und neun Kossäten.
Den Dorfkern finden wir Alttegel.
Auf dem Grundstück Eisenhammerweg 131 wurden zahlreiche Scherbenreste aus dem 13. Jahrhundert geborgen.

Tempelfelde (Tempelhof)

Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1290, in ihr wird dem Franziskanerkloster zu Berlin eine Ziegelei geschenkt welche zwischen Tempelfelde und Berlin lag.
Jedoch wird schon im Jahr 1247 ein Magister Hermus de Templo erwähnt bei dem es sich wahrscheinlich um den Comtur des Templerhofes in Tempelfelde gehandelt hat.
1312 wurde der Templerorden zerschlagen und seine Besitztümer gingen auf den Johanniterorden über.
Im Landbuch Kaiser Karls IV. erfahren wir das Tempelfelde über 50 Hufen und einen Krug verfügte. Der Dorfkern befand sich um die Dorfkirche Alt-Tempelhof herum.
An der Dorfaue gegenüber der Fuhrmannstraße wurden bei Grabungen die Fundamente eines quadratischen Wohnturmes aus Feldstein freigelegt.
Nach Rekonstruktionen bestand der Keller aus Feldstein. Die beiden oberen Geschosse aus Fachwerk und das Dach war mit Ziegeln gedeckt.
Dabei wurde der Keller als Lagerraum, der erste Stock als Küche und der zweite als Wohnraum genutzt. In der Küche stand ein Herd und im Wohnraum ein Kachelofen. Nach den Resten der Ofenkacheln wurde der Turm auf das 14. Jahrhundert datiert.
Die heutige Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert, jedoch ist nur noch die Außenmauer aus dieser Zeit. Der Innenraum ist aufgrund von Beschädigungen aus dem Krieg neu gestaltet.
Bei Grabungen an der heutigen Kirche wurde eine erste Kirche um 1200 nachgewiesen.

  • berlin-mittelalter-lichtenrode

Treptow

Treptow wurde bereits seit dem 6. oder 7. Jahrhundert von Slawen (Wenden) besiedelt.

Wartenberg

1375 finden wir die erste Erwähnung im Landbuch Kaiser Karls IV. Dort heißt es Wartenberg verfüge über 53 Hufen, acht Kossäten und einen Krug.
Der Dorfkern findet sich an der Dorfstraße.

Weddinge (Wedding)

Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1251. In dieser wird eine Mühle im Dorf Weddinge erwähnt, welche am Fluss Pankow erbaut war.
Jedoch wird das Dorf in ihr als bereits wüst (verlassen) beschrieben.

Wentzenbuk (Buch)

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Landbuch von Kaiser Karls IV. von 1375 und ihm werden 40 Hufen zugerechnet. In Wentzenbuk gab es 21 Kossäten, einen Krug, eine Mühle und ein Lehnsschulzengut.
Der alte Dorfkern liegt in Alt-Buch.
Das Dorf Wentzenbuk lag nordöstlich von Berlin an der Panke, einem Nebenfluss der Spree.

Wilmerstorff (Wilmersdorf)

Im Jahr 1293 wurde Wilmerstorff erstmals in einer Urkunde des Spandauer Nonnenklosters erwähnt.
1355 wird erwähnt das es dort einen Hof mit acht Hufen und einen mit vier Hufen gab.
Im Landbuch Kaiser Karls IV. dann werden vier ritterliche Höfe erwähnt.
Die Wilmerstorps werden bereits 1155 in einer Urkunde Albrecht des Bären erwähnt.
Der Dorfkern findet sich an der Wilhelmsaue.
Die Gründung erfolgte vermutlich nach 1220. Die Siedler aus Schwaben, Thüringen, Flandern und  Westfalen lebten von der Landwirtschaft und vom Fischfang im Wilmersdorfer See.

Wittenze (Weißensee)

Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in einer Schenkungsurkunde und stammt aus dem Jahr 1313. In dieser überläßt der Ritter Burchard von Grevelhut dem Priester Arnold vom Heiligen-Geist-Hospital zu Berlin alle Hufen zu Wittenze zur Pacht und Nutzung.
Im Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375 wird gesagt das Witensee über 68 Hufen und neun Kossäten verfüge.
Der Dorfkern lag zwischen der Falkenberger- und Hohenschönhauserstraße.
Vom ursprünglichen Kirchenbau welcher aus dem Ende des 13. Jahrhunderts stammt ist noch der erste Stock des Turmes erhalten geblieben.

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