Bei unserem Wochenendaufenthalt in Wittstock haben wir auch einen Tagesausflug nach Freyenstein unternommen. Freyenstein ist eine brandenburgische Stadt in der Prignitz, die im Laufe ihres Bestehens umgesetzt wurde. Der Name soll noch von ehemals dort siedelnden germanischen Stämmen herstammen und einen Bezug zur Göttin Freya haben.
Die 25 Hektar große Stadt entstand im frühen 13. Jahrhundert als brandenburgische Grenzfestung gegen die Mecklenburger. In dieser Eigenschaft wurde sie wiederholt zerstört, so das man sich 1287 entschloss die Stadt etwas weiter nördlich, im Moor neu zu errichten. Da sie sich dort besser verteidigen ließ. Die neue Stadt hat jedoch eine wesentlich kleinere Grundfläche, als die alte.
Auf der Fläche des ersten Freyenstein befindet sich heute der Archäologische Park Freyenstein. Der Archäologische Park, unter dessen Erde sich in ca. 60 cm. Tiefe die Straßen, Keller und Fundamente der alten Stadt befinden, bemüht sich die Stadt darzustellen, wie sie damals war. Dazu haben sie eine der gepflasterten Hauptstraßen durch einen Bohlen weg dargestellt, sie haben aber auch Teile des alten Pflasters freigelegt. Ebenso wurden teilweise die Grundmauern von Kellern freigelegt. Diese wurden mit Glasschaukästen überdacht, durch die sie betrachtet werden können.
Aber auch das Hügelfeld der Stadt wurde rekonstruiert und wieder bepflanzt. Und einiges mehr, das wir leider nicht geschafft haben uns anzusehen. Das klingt nach ziemlich viel, ist aber auf dem Riesengelände doch recht wenig. Was jedoch nicht am fehlendem Willen, sondern an fehlenden Mitteln liegt. Die Mitarbeiter des Museums sind sehr freundlich und habe einiges über die Geschichte Freyensteins zu erzählen.
Leider hatten wir auch nicht die Zeit Freyenstein zur Gänze zu erkunden. Wir konnten uns lediglich die 1325 erbaute Marienkirche, das Alte und das Neue Schloss und das noch erhaltene, von ehemals zwei Stadttoren ansehen.
Das Wittstocker Tor wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut und ist im Laufe der Zeit mit dem Neuen Schloss zusammengewachsen. Auf der anderen Seite der Mauer sieht man noch sehr gut wo die Stadtmauer mit dem Tor verbunden war.
Das Neue Schloß ist eigentlich das ältere Bauwerk. Die Benennung der Schlößer stammt von der Bemerkung, von jemandem der die beiden nebeneinander gelegenen Schlößer betrachtete und das damals zerfallenere „Alte Schloß“ wegen seines Zustandes als altes Schloß bezeichnete. Momentan wird das Neue Schloß restauriert, um danach als Kulturzentrum zu dienen. Ich hatte zum Glück die Möglichkeit kurz hinein zu sehen und mir die sehr schönen Decken im Erdgeschoss anzusehen.
Das alte Schloß ist der Grund warum ich unbedingt nach Freyenstein wollte, Ich finde es einfach wunderschön.
Erbaut wurde es 1556 und bestand ehemals aus drei Flügeln von denen einer noch erhalten ist und war eine Wasserburg. Wovon man heute jedoch nichts mehr sieht. Bei dem Bau wurde wahrscheinlich eine schon im 14. Jahrhundert vorhandene Wasserburg integriert. Die beiden Schlößer liegen sehr schön gelegen in einem Park, der dem alten Schloß, einen sehr schönen Rahmen verleiht. Durch den hohen Baumbestand kann es jedoch leicht passieren das man das Schloß von außerhalb des kleinen Parks erst mal gar nicht wahrnimmt.
Sowohl Altes Schloß, als auch die Marienkirche können übrigens nach Absprache mit dem Archäologischen Park Freyenstein besichtigt werden.