Quedlinburg ist eine Stadt im Harz, die noch über einen ziemlich beeindruckenden Altstadtkern verfügt. Der Grund dafür ist, das es nur sehr wenige Stadtbrände gab und die Stadt im zweiten Weltkrieg von Bombardierungen verschont zu wurde.
Viele der Häuser stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Wie aber die neusten Untersuchungen zeigen, sind viele der kleineren Häuser auch wesentlich älter. Was man ihnen jedoch teilweise nicht ansieht, da sie mehrfach umgebaut wurden.
Die ältesten Gebäudeteile stehen in der Zeile Klink 4 – 9. In ihnen sind noch gotische Steinbauteile wie Türen und Keller vorhanden. Selbst eine spätmittelalterliche Bodenheizung wurde gefunden.
Das älteste Fachwerkhaus steht am Klink 6/7. Die in ihm verbauten Fichtenbalken wurden im Winter 1288/89 geschlagen. Das nächst älteste ist die Hölle 11, das in ihm verbaute Holz wurde 1295 und 1301 geschlagen.
Aus dem 14. Jahrhundert stammen das Haus in der Wordgasse 3, der etwas außerhalb der Altstadt stehende Sakristeianbau der Johanniskapelle, das Haus Reichenstraße 5, sowie die Häuser in der Breite Straße 12, 13 und 32.
Eine Besonderheit stellt dabei das Haus Wordgasse 3 dar, da es noch als Ständerbau ausgeführt wurde. In dem das Ständerwerk nicht Etagenweise aufgesetzt wurde, sondern durchgängig ist.
Einen erheblichen Ausbau erlebte die Stadt mit Beginn des Dreißigjährigen Krieges, viele der über 2100 erhaltenen Fachwerkhäuser stammen aus dieser Zeit.
Noch etwas interessantes. Johann Christoph Friedrich Gutsmuth verfasste 1796 das Buch „Spiele zur Übung und Erholung der Körpers und Geistes“. In diesem findet sich das erste niedergeschrieben Regelwerk für Baseball, das er damals Englisches Base-Ball nannte. Womit er als Erfinder des Baseballs gilt.