Hans Kohlhase, geboren um 1500 in Tempelberg bei Münchberg, hingerichtet am 22. März 1540 in Berlin, war ein Cöllner Bürger und Pferdehändler.
1530 erwarb er das Cöllner Bürgerrecht und galt als rechtschaffender und wohlhabender Händler.
Am 1.10.1532 brach er mit ein paar Pferden zur Dresdner Herbstmesse auf, um seine Pferde dort feil zu bieten.
Bei einer Rast in der Ortschaft Wellaune geriet er mit einigen Untertanen des Grundherrn Günther von Zaschwitz in Streit. Sie beschuldigten ihn des Pferdediebstahls und nahmen ihm zwei seiner Pferde weg.
Hans Kohlhase wollte die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Er klagte gegen den Rechtsbruch und versuchte auf diese Weise eine Entschädigung zu erlangen.
Nach Rechtslage hätte Hans Kohlhase Recht bekommen müssen. Aber verwandtschaftliche Klüngel unter den Beamten die das Recht sprechen sollten, sorgten dafür das seine Klage abgelehnt wurde.
Nachdem er sein Recht durch die Klage nicht durchsetzen konnte, erklärte er im März 1534 dem Junker von Zaschwitz und dem Kurfürstentum Sachsen die Fehde.
Im Jahr 1537 hielt Hans Kohlhase Laufe der Fehde mehrere Wittenbergische Bürger fest und überfiel eine Mühle zu Gomnik um seine Forderung durchzusetzen.
Lebte aber nach Aussage zeitgenössischer Zeugenaussagen noch vom Handel.
Nachdem er auch 1538 seine Forderungen durch erneute Gerichtliche Bemühungen nicht durchsetzen konnte, setze er seine Fehde mit mehr Nachdruck durch. Er war im Laufe der Fehde meist mit drei bis fünf Gefährten unterwegs, erpresste Lösegelder, plünderte, legte Brände und verübte Racheakte für gefolterte, bzw. getötete Gefährten. Jedoch war er gelegentlich auch mit größerer Mannschaft unterwegs. So plünderte er am 7. November mit 35 Gefährten das Dort Marzahna.
1540 überfiel Hans Kohlhase bei Kohlhasenbrück, einem Ort in Berlin Wannsee der später nach ihm benannt wurde, mit seinen Männern einen Silbertransport des Brandenburgischen Kurfürsten.
Als Hans Kohlhase 1540 bei Verwandten in Berlin weilte, wurde er von Männern des Brandenburgischen Kurfürsten entdeckt und gefangen gesetzt.
Am 22. März 1540 wurde Hans Kohlhase und einigen seiner Männer in Berlin der Prozess gemacht. Hans Kohlhase wurde zum Tode verurteilt und am Rabenstein vor dem Georgentor gerädert.
Heinrich von Kleist hat die Lebensgeschichte von Hans Kohlhase in einem Buch nieder geschrieben. Nur nennt er ihn dort Michael Kohlhaas. Die Geschichte die er dort erzählt, stimmt zwar ganz, ganz grob mit den Historischen Begebenheiten überein, aber eigentlich nicht wirklich.
Der gerade in die Kinos kommende Film lässt da auch nicht viel mehr auf historische Korrektheit hoffen. Zumindest die Aussage die ich über die im Film verwendeten Kostüme gelesen habe, lässt mich das vermuten. „Man wollte anhand der Kostüme nicht die Brandenburgische Mode dieser Zeit wiedergeben, sondern die europäische Mode dieser Zeit“. Gab es die europäische Mode?Aber vielleicht irre ich mich ja, was mich im Grunde freuen würde.