Ich habe mir eine Mordaxt mit einem Holzkopf angefertigt. Zum einen natürlich weil ich Lust dazu hatte, zum anderen aber auch weil die Hartgummiteile an den üblichen Mordaxtsimulatoren aufgrund des Materials auch Nachteile haben.
Das eine ist das Bindungsverhalten wenn zwei Gummiaxtköpfe aneinander angebunden haben, das andere sind die Dornschläge. Befindet man sich mit den Gummiaxtköpfen in der Bindung, Kopf an Kopf, ist es des öfteren recht fricklich sich daraus zu lösen, da sich die Gummiköpfe ein wenig aneinander fest saugen.
Als Dorn für die Mordaxt wird im allgemeinen ein Hartgummispeerspitzensimulator (was für ein Wort) verwendet. Womit Dornschläge praktisch unmöglich sind. Wird die hohle Gummispeerspitze vom Schaft nicht ganz ausgefüllt, biegt sie sich einfach durch. Ist sie ganz vom Schaft ausgefüllt, hat man das Holz soweit herunter gehobelt hat, das es dabei einfach brechen würde. Aber auch wenn er nicht brechen würde, dämpft der Hartgummi den Hau so sehr das nur ein Plopp ankommt.
Deshalb wollte ich gern ausprobieren wie sich eine Axt mit Holzkopf verhält. So habe ich mich ran gemacht und eine gebastelt. Zunächst hatte ich überlegt ob ich ein Stück Holz als Kopf nehme und die Schaftöffung dort einarbeite. Ich habe mich dann aber für das Leimen entschieden, weil es mir einfacher erscheint.
Nachdem die Axt fertig war, war ich natürlich gespannt ob sie halten würde. Nachdem sie nun aber ein paar Trainingseinheiten überstanden hat, unter anderem – den Kopf am gegnerischen Schaft einhaken und reißen -, denke ich sie hält.
Folgendes Material habe ich verwendet
Eschenholzschaft 180cm x 3,5cm x 3cm
Buchenholzstück (innerer Teil) 21,5cm x 6,0cm x 3cm
Buchenholzstück (äußerer Teil) 51,0cm x 6,0cm x 3cm
Buchenholzrundstab 0,8cm x 30,0cm
Buchenholzrundstab 0,5cm x 10,0cm
Wasserfesten Holzleim (Falls die Axt mal nass wird)
Zwei Gummiendkappen für die beiden Orte
Benötigtes Werkzeug
Hobel
Zieheisen
Schleifpapier
Schraubzwingen
Stichsäge
Bohrmaschine
Holzbohrer 0,8 und 0,5
Bleistift
Zollstock
Hammer
Feinsäge
Schnitzmesser
Raspel
Als erstes habe ich die Buchenholzteile die später den Axtkopf bilden sollen zurecht geschnitten,. Ein 8,5 cm Langes Stück für den Hammer und ein 13,5 cm langes Stück für den Schnabel.
Sowie zwei 25,5 cm lange Stücken aus dem Buchenholzbrett, welche die inneren Holzteile einfassen werden.
Dann wurden die beiden inneren Holzstücke die den Kopf bilden an der 3,0 cm breiten Schaftseite, 20,0 cm unterhalb des einen Schaftendes gegenüberliegend angeleimt.
Dabei ist es wichtig das die beiden Schnittkanten die an den Schaft geleimt werden absolut eben sind und das die Klebeverbindung mit einer Schraubzwinge fest zusammengezogen wird, bis der Leim getrocknet ist. Sonst wird die Verbindung nicht halten.
Nach der Trocknung wurden die Schraubzwingen entfernt und die Seitenflächen, auf denen die einrahmenden Bretter geklebt werden, geebnet. Um dann die beiden zugeschnittenen Bretter mit Leim zu versehen und auf zukleben. Auch hier, ordentlich mit der Schraubzwinge anziehen.
Ist auch diese Leimung getrocknet, werden Löcher durch den Axtkopf gebohrt und die Holzdübel eingeklebt.
Nach der Trocknung werden evtl. Überstände der Dübel abgesägt. Womit der Axtkopf als Rohling erst mal fertig ist.
Um dem Kopf etwas Form zu geben, wurde die Form zunächst mit einem Bleistift in Umrissen auf den Axtkopf aufgezeichnet und dann mit einer Stichsäge ausgeschnitten. Die Feinmodellierung erfolgt anschließend mit Zieheisen, Schnitzmesser, Raspel und Schleifpapier.
Abschließend wird der Schaft zu gearbeitet und die Gummiendkappen aufgesetzt. Oberhalb des Axtkopfes wird mir einem Zieheisen der Dorn heraus gearbeitet, unterhalb des Axtkopfes wird der Schaft mit einem Hobel zu gearbeitet. Und die beiden Orte für die Gummikappen angepasst, die Kappen aufgesetzt und mit einem Holzdübel gesichert.
Unter den Bildern finden sich Teils ausführlichere Erklärungen der einzelnen Arbeitsschritte.