Wittstock ist eine Stadt in der Prignitz, die noch über einen sehenswerten Bestand an mittelalterlichen Bauwerken verfügt.
Ihre erste Erwähnung findet sich 946 in einer Stiftungsurkunde für das Bistum Havelberg. Am 13. September 1248 wurde Wittstock das Stendaler Stadtrecht verliehen.
Sehenswert ist vor allem ihre noch zu großen Teilen erhaltene Stadtmauer, mit einer Länge von 2435 Metern. Ursprünglich hatte die Stadtmauer eine Höhe von 9 bis 11 Metern. Heute hat sie nur noch eine Höhe von 6 bis 8 Metern. In die Stadtmauer sind knapp 40 Wiekhäuser eingelassen. Bei denen es sich sozusagen um halbe Türme handelt. Die sich aus der Stadtmauer heraus nach außen wölben, zur Stadtseite hin jedoch offen sind.
Die Stadtmauer umschließt die Stadt noch nahezu komplett. Bis auf die Stellen, an denen sich die Stadttore befanden. Denn von den ehemals drei Stadttoren, ist nur noch eines erhalten geblieben.
Das Gröpertor, das nach Mecklenburg führt. Ehemals war dem Gröpertor noch ein Vortor samt Wällen und Gräben vorgelagert. Die Wälle und Gräben kann man heute noch bei einem Spaziergang um die Stadt sehen. Aber auch am Gröpertor ist die Stadtmauer für die Straße durchbrochen worden. Zumindest der alte Rundturm am Röbler Tor verfügte bis 1609 über zwei Kanonen, die auf die Namen Stürewol und Schümpenich getauft wurden.
Von der in die Stadt integrierten Alten Bischofsburg ist leider nicht mehr sehr viel erhalten. Nur noch der Hof, ein Turm und ein Gebäude das sich an den Turm schmiegt. Seinen Namen trägt die Burg daher, das die Bischöfe von Havelberg dort bis ins 16. Jahrhundert hinein ihren Wohnsitz hatten.
In dem Turm ist ein Museum untergebracht, das eine kleine aber feine Ausstellung zum Dreißigjährigen Krieg beherbergt. Was ich jedoch sehr ärgerlich finde, ist das die Wände des Turmes von innen in scheußlichen Pasteltönen gestrichen wurden. Das hätte nicht sein müssen und grenzt für mich an Sachbeschädigung.
Sehr schön ist auch das Rathaus, bei dem das Kellergewölbe, der Nordgiebel und die Gerichtslaube noch aus dem Mittelalter stammen. Gleich am Rathaus befindet sich der Marktplatz, den ich als einen der schönsten empfinde, die ich bisher auf meinen Reisen durch die Mark Brandenburg gesehen habe.
Nicht zu vergessen die Marienkirche, bei der es sich um einen sehr imposanten Bau handelt und deren Turm mich sehr an die Berliner Marienkirche erinnert.
Ich finde das Wittstock eine sehr schöne Stadt ist, die durch die Stadtmauer und die doch sehr zahlreich vorhandenen alten Fachwerkhäuser, über ein sehr schönes mittelalterliches Flair verfügt. Das was neu erbaut wurde, ist zum größten Teil sehr geschickt in das Stadtbild eingefügt worden, so das es nicht störend wirkt.
Am einen Ende der Stadt steht auch noch das letzte Haus das in giebelständiger Bauweise errichtet wurde. Erbaut wurde es vermutlich vor 1660. Diese Bauweise war ehemals typisch für die Stadt. Ab 1716 durften nur noch Querhäuser errichtet werden.
Mein Fazit: Tangermünde ist für mich immer noch die Perle unter den Städten in der ehemaligen Mark Brandenburg, aber Wittstock kommt gleich dahinter.