Bleiweiß

will man Bleiweiß haben, braucht man dafür ein Glas- oder Tongefäß, etwas Essig und ein Stück Bleiblech. Um nun Bleiweiß zu erhalten muss das Behältnis ein wenig mit Essig füllen und das Blei darüber hängen. Es darf mit dem Essig nicht in Berührung kommen. Nach ein paar Tagen bilden sich auf dem Bleiblech weiße Ausblühungen. Dabei handelt es sich um das Bleiweiß. Dieses kann man dann abschaben und zum malen verwenden.
Aber seid vorsichtig beim Hantieren mit Bleiweiß. Es ist sehr giftig, der Staub darf auf keinen Fall eingeatmet werden und es sollte sicher vor Kindern verwahrt werden. Auch der Handel damit ist in Deutschland verboten.

Pleyweyß zu machen

Nym pleyen plech, bestreich sie mit honigsam vnd vber saltz mit geprentem saltz, henck sie vber essich, laß 2 wuchen sten, dann nym die farb ab, henck dann die plech ein weil sie weren, wie von der lassur, vnd spongrien verstanden wurt.
[Berlin, Staatsbibliothek Preuß. Kulturbesitz, Ms. germ. qu. 417]

Ein annder pleyweiß

Nym pleÿ als vil du wilt vber schabs zu beden seiten, die obersten haut herab, schneid lameln 3 finger prait, vnnd einer spann lang oder lenger, vnnd mach durch yede lamel oben ein loch, zeuch ein schnurlin dardurch, vnd sich das du habest ein aichen feßlin, oder ein hafen der 3 spann lang seÿ, vnd ein reinn lid hab, vnnd henck die lameln zu rings vmb Inn den Hafen, vnnd thu 2 maß gutz essichs Inn den hafen, vnnd wurff ein handuol saltz darein, vnnd ruer es auff dem feur durch ein ander das siedig haiß werde, deck den hafen wol zu, setze In an ein warme stet 10 tag, darnach thu die deck herab, die lameln heraus, so findest du an yeder lameln zu baiden seiten eins fingers weisse farb, die soltu nemen mit einem messer, thu sie Inn ein Rain geschirr, henck darnach die lameln wider Inn den Hafen als vor, vnd deck in, setz den hafen wider an die warme steet, vnnd merck ye vber den 10 tag nem farb ab, henck die lamel wider ein, bis du der farb gnug hast, nym dann die farb zusamen Inn ein merser, geuß ein wenig wasser daran, vnnd stoß der farb wol ein halbe stundt, bis es wurt ein dicks muß, vnnd thu die farb dann mit eim Loffel Inn ein hafen, oder 2, setze an die sonnen, vnnd laß es hart werden, so ist sie berait, vnnd merck alle wail das pley wert, soll mans einhencken, Ists das der essich schwint so mer Inn.
[Berlin, Staatsbibliothek Preuß. Kulturbesitz, Ms. germ. qu. 417]

Ein annder pleyweÿß

Nym ein glaseirten hafen, thu in halb vol essich vnnd nem pleyen lameln 2 finger lang minder oder mer, darnach der haf ist, oben auff den hafen mach ein eisenstenglin, daran henck die lameln, sie sollen lochlin haben darnach klaib den hafen oben wol zu vnnd setz ann ein warme stat die feucht ist, laß den also steen 3 monat, darnach thu den hafen auff, vnnd schab die weisse von den lameln, vnd trucken die farb an der sonnen oder In einer badstubin, vnd so es trucken ist geus ein wenig wasser darauff vnd laß es aber trucken werden, das thu so lang bis er weiß gnug wurt, vnd henck die Lameln fur vnd fur ein bis sie verzerst.
[Berlin, Staatsbibliothek Preuß. Kulturbesitz, Ms. germ. qu. 417]

Ich habe mir im Anglerbedarf Wickelblei besorgt. Dieses abgerollt und nochmals durch Druck mit einem Hammerkopf geglättet. Dann habe ich in das eine Ende der Streifen ein Loch gepickt und einen Faden daran befestigt. In den Deckel des Glases habe ich für die drei Fäden, drei Löcher gepickt und die Enden der Fäden dort hindurch gefädelt. Anschließend habe ich die Fäden verknotet, noch mal bis zum Anschlag zum Deckel hochgezogen und mit Tesa am Deckel fixiert. Was auch gleich die Löcher im Deckel verschließt.
Nun werden die Streifen in das Glas gehängt und mit einem Edding angezeichnet bis wohin die Streifen reichen. Um bei Einfüllen des Essigs zu wissen wie hoch wir ihn einfüllen kann ohne das er das Blech berührt. Nun wird der Essig eingefüllt, das Blei in das Glas gehängt und der Deckel verschlossen. Nun heißt es warten. Nach zehn Tagen soll man die Bleistreifen dann entnehmen und das Bleiweiß mit einem Messer abschaben und sammeln. Die Prozedur wiederholt man so lange bis man genug Bleiweiß hat.
Dieses soll man dann in einen Mörser geben, etwas Wasser aufgießen und das ganze eine halbe Stunde stoßen. Den daraus gewonnenen Brei stellt man dann zum trocknen in die Sonne. Wenn die Masse getrocknet ist haben wir Bleiweiß, welches mit Eiklar vermengt eine weiße Farne ergibt.

Man sollte alle paar Tage mal den Deckel ein Stück öffnen damit der Druck entweichen kann.

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