Mit Grünspan kann man sowohl grüne Farben für die Buchmalerei anmischen, als auch Ätztinten herstellen mit denen man Metalle ätzen kann. In der Buchmalerei ist der Grünspan jedoch nicht ganz unproblematisch. Durch seine stark ätzende Eigenschaft kann es passieren das er das Papier angreift und es zersetzt. Die Uni Kölln hat in dieser Richtung Forschung betrieben und ist zu interessanten Erkenntnisen gelangt.
Es folgen ein paar historische Rezepte zur Herstellung von Grünspan:
spens grun
Wiltu machen spens gru(o)n So nÿm kuppfer als vil du des haben wilt vnd schlach die ze clingen vnd mach in ÿede clingen ain loch vnd nÿm daz clar von den aÿren vnd mach daz eben dick mit salcz vnd streich daz vmb die clingen vnd henck sÿ an die eÿsnin hacken ze ÿedlicher weis über den essich als vor geschriben stat von dem feÿnen lazur mit dem ÿn hencken vnd aus nemen vnd mit allen anderen sachen als dw tust dem finen lazur also tu(o) dem spensgru(o)n also mach wie vil du sein haben wilt Vnd daz ist der hafen da man daz spens gru(o)n inn macht vnd auch die feinen lazur etc /
So ist das das pret mit den ÿsnin hacken da die klingen anhangend als dich daz pu(o)ch lert vnd als du geschriben vindest /
[Augsburg, Staats- und Stadtbibliothek, 2° Cod. 572]
Wiltu spangrun machen So nym messing vnd mach den vil cleyn adir nym vil spene die man von spangen vigelt vnd du sie in ein kopperen faß vnde nym ungelesten kalke als vil als des messinges ist darubir guß guden wyn vnd secze iß in einen myste viere wochen vnd sijhe dan den wyn abe vnd laiß iß dorren in dem fasche das iß schrynde so ist iß bereyt
[Berlin, Staatsbibliothek Preuß. Kulturbesitz, Ms. germ. fol. 244]
Hubsch grun
Nim honick, geuß eyn wenick mer dan des honiges ist esßig darann mische es wol in eÿm vorglastenn oder kupfern gefes verstopfs wol obenn, vnnd Seczs es 12 tage vnnder eÿnen warmen misthauffenn ader ann eÿne andere warme Stedt. So hastu hubsch grun etc.
[Berlin, Staatsbibliothek Preuß. Kulturbesitz, Ms. germ. fol. 938]
Ich habe zur Herstellung von Grünspan einfach Kupferstücke in ein Glas gelegt und diese mit Essig übergossen bis das gesamte Kupfer mir Essig bedeckt ist. Dann das Glas verschließen und das ganze etwa ein halbes Jahr stehen lassen. Den sich auf dem Kupferblech gebildeten Grünspan kann man dann herunter kratzen und damit Farben an mischen.
Aber Vorsicht, Grünspann ist wie viele andere in der Buchmalerei verwendeten Zutaten giftig. Man sollte alle paar Tage mal den Deckel ein Stück öffnen damit der Druck entweichen kann.