Die Schlauchmütze war ca. vom 13. bis in das 16. Jahrhundert sehr beliebt und damit auch ziemlich verbreitet. Eine Schlauchmütze zu fertigen ist recht simpel.
Wir messen unseren Kopfumfang aus und geben noch ein, zwei Zentimeter hinzu. Etwas für die Naht und etwas damit sie durch die mehrfachen Kremplungen nicht zu eng wird.
Um eine Schlauchmütze zu nähen, benötigen wir ein rechteckiges Stück Wolltuch. Um die benötigte Stoffbreite zu ermitteln misst man den Kopfumfang. Die benötigte Länge hängt von zwei Faktoren ab. Zum einen davon wie weit der Saum der Mütze in den Nacken oder Rücken reichen soll. Um das zu ermitteln nutzen wir einfach ein Maßband, mit dem wir von unserer Stirn bis zu der Stelle im Nacken oder Rücken messen, bis zu der die Mütze reichen soll.
Der zweite Punkt der für die Länge des Stoffs entscheidend ist, sind die Kremplungen. Wollen wir das die Mütze beim tragen um die Stirn herum eine deutliche Wulst bildet, erreichen wir das durch ein mehrfaches umkrempeln des Mützenrandes. Dabei erhöht sich mit jedem Umkrempeln die Länge an benötigtem Stoff, den wir brauchen um die Mütze so weit in den Nacken / Rücken herab reichen zu lassen, wie wir es uns vorstellen. Wobei ich finde das die Schlauchmütze durch eine deutliche Kremplung stark gewinnt.
Bei einigen Rekonstruktionen von Schlauchmützen habe ich gesehen das diese mit einem Futter versehen wurden. Jedoch kenne ich keine zeitgenössische Abbildung bei der eine Schlauchmütze mit einem Futter dargestellt ist. Damit will ich nicht sagen das es dies nicht gab, aber ich kenne keine solche Darstellung. Weshalb ich auf ein Futter verzichtet habe. Obwohl ich finde das sich Wollmützen mit Futter angenehmer tragen lassen.
Zunächst messen wir die benötigte Länge und Breite des Stoffstücks ab und markieren diese mit Stoffkreide. Anschließend schneiden wir den Stoff aus.
Die lange Kante des Stoffstreifens wird aufeinander gelegt und zusammen abgekettelt, damit sich der Stoff nicht auftrennt. Und anschließend mit einem Rückstich noch mal vernäht.
Haben wir die lange Seite vernäht, wenden wir uns den kurzen Seiten zu. Diese werden ebenfalls verkettelt und anschließend mit einem einfachen Heftstich umgenäht.
An den kurzen Kanten, ist es gerade an der Seite die nachher an der Stirn sitzt wichtig das der Faden beim abketteln nicht zu fest gezogen wird, das der Saum sonst zu steif wird und seine Dehnfähigkeit verliert. Die jedoch für ein bequemes Tragen sehr wichtig ist. Da Wollstoff beim ersten Waschen teilweise ziemlich einläuft, würde ich empfehlen den Stoff zunächst zu Waschen und ihn erst dann zu zuschneiden. Es wäre doch ärgerlich sich die Arbeit zu machen eine Mütze zu nähen, die dann nach dem ersten Waschen nicht mehr passt. Der für die Schlauchmütze gewählte Wollstoff sollte nicht zu fest sein, damit die Schlauchmütze beim tragen gefällig fällt.