Wusterhausen ist eine Stadt in der Prignitz. Die erste urkundliche Erwähnung Wusterhausens findet sich 1232 in einer Urkunde. In der festgestellt wurde, das größere Gebiete um Kyritz und Wusterhausen, den edlen Herren von Plotho gehören. Diese verliehen Wusterhausen um 1233 das Stendaler Stadtrecht.
1250 begann man mit den ersten Erweiterungsbauten an der Stadtkirche, die 1474 in Form einer dreischiffigen gotischen Hallenkirche ihre endgültige Form fand.
1325 übertrugen die Grafen von Lindow-Ruppin der Stadt, sowohl die niedere als auch die obere Gerichtsbarkeit.
Der Stadt ging es finanziell allen Anschein nach recht gut. Was zum einen daran lag das Wusterhausen auf dem Pilgerpfad nach Wilsnack liegt. Zwischen 1400 und 1541 machten in Wusterhausen täglich hunderte von Pilgern Rast, speisten und schliefen in Wusterhausen, kauften Dinge die sie brauchten und zahlten dafür.
Zum anderen begann ebenfalls um 1400 ein reger Salzhandel in Wusterhausen.
Wusterhausen ist ein sehr schöner Ort. Er verfügt noch über einigen Bestand an Fachwerkhäusern, von denen das älteste noch aus dem Ende des 17. Jahrhunderts stammt. Der Dom ist ein sehr beeindruckendes Gebäude das tagsüber offenen steht und betrachtet werden kann. Im inneren des Doms finde sich auch noch ein paar Reste der damaligen Wandmalerei. Auch wenn das Innere des Doms sehr restaurierungsbedürftig ist, ist es sehr beeindruckend. Eine Freude sind die Schnitzereien an dem, im 16. Jahrhundert entstandenem Chorgestühl. Dort ist das Ende der Armlehnen eines jeden Sitzes, in Form eines Frauen- oder eines Männerkopfes ausgeformt. Zu meiner Freude ist bei einigen von ihnen auch die Rückseite detailliert dargestellt. So das man die Kopfbedeckungen und Frisuren auch von hinten sehen kann. Gegenüber des Doms findet sich noch der Rest eines gotischen Tores, hinter dem sich die Wohnungen der Pfarrei befinden.
Am einen Ende der Stadt, steht auf einem Friedhof noch eine ganz kleine Kapelle. In deren inneren sich noch umfangreiche Wandmalereien erhalten haben sollen. Leider bin ich in diese Kapelle jedoch nicht herein gekommen.
Von dem ehemaligen Hafen der in der Stadt lag, ist außer den Straßennamen Schifffahrt und Fischerstraße nichts mehr vorhanden. Er wurde nach dem 30 jährigem Krieg zugeschüttet.
Obwohl in Wusterhausen an mittelalterlichen Bauten außer dem Dom und der St. Stephanskapelle nichts mehr vorhanden ist, ist Wusterhausen eine Reise wert. Der Kern ist wirklich schnuckelig. In ihm sind noch sehr viele Fachwerkhäuser erhalten, die eine sehr angenehme Atmosphäre erschaffen. Und der von Überall aus teilweise sichtbare St. Peter und Paul Dom, verbreitet ein angenehmes mittelalterliches Flair.