Die in der Wikingerzeit errichteten Häuser sind von der Bauweise her recht unterschiedlich. Denn die Häuser wurden aus den Materialien gebaut, die verfügbar waren. So konnten die Wände zum Beispiel aus mit Lehm beschmissenen Flechtwerk, aus Holz, aus Stein oder aus Torf bestehen. Die Dächer konnten mit Reet, Torf oder Holzschindeln gedeckt sein.
In der von Kurt Schier herausgebrachten Übersetzung der Saga von Egil, findet sich eine von Aage Roussesell angefertigte Rekonstruktionszeichnung einer isländischen Halle.
Die Bretterwand der Halle war entweder direkt an die Außenwand angebracht, oder durch einen Zwischenraum von der Außenwand getrennt.
Die Außenwand bestand aus Stein oder aus Grastorf. Das ebenfalls aus Grastorf bestehende Dach reichte vermutlich weit herunter. Das hohe Gewicht des Dachs wurde durch zwei Pfostenreihen gestützt. Zwischen diesen Pfosten zog sich das Langfeuer durch die Halle.
An den Seiten, zwischen den Pfosten und der Außenwand, waren hölzernen Podeste errichtet. Diese dienten als Sitz und Schlaffläche. Die Wände waren vermutlich mit Bildteppichen und Schilden geschmückt.
In der Gilsisaga findet sich die Grundrisszeichnug von Sæbol der Wohnstätte von þorgim. Angefertigt wurde diese Zeichnung von Sigurður Vigfússon.
Die Zeichnung wurde im Zuge einer Grabung angefertigt, die Sigurður im Jahr 1888 vorgenommen hat. Dabei legte er die Grundmauern vom Stall, der Langhalle und des hofið – Hof frei. In dem Hof konnte auch noch der höher gelegte Stallr – des heidnischen Altars, nachgewiesen werden.
Heutzutage würden wir die gesamte Wohnstätte als Hof bezeichnen. Als die Isländer noch an die Götter glaubten, bezeichnete Hof den Tempel, der sich bei der Wohnstätte befand.
Sigurður Vigfússon – seinerzeit vorsitzender der isländischen Altertumsgesellschaft, ließ in den Jahren 1882 bis 1889 Grabungen durchführen. Anhand der Grabungen wollte er prüfen in wie weit die in den Sagas überlieferten Informationen glaubhaft sind. In diesem Falle die der Gisli Sage.