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Das Ledingwesen


Das Ledingwesen ist das staatlich geordnete und unter königlicher Führung stehende Seekriegswesen der drei alten nordischen Reiche Dänemark, Norwegen und Schweden.
Es war in den Grundzügen gleich, in vielen Einzelheiten aber verschieden geregelt. Die Hochzeit des Ledingwesens war zwischen 990 und 1066.

Ringwall in Groß Raden

Es stand allen herrschenden Königen frei die Ledingflotten aufzubieten und zu führen.

Alle Lasten und Kosten die das Ledingwesen brachte, hatte das Volk zu tragen. Bau, Instandhaltung und Ausrüstung der Schiffe, deren Bemannung sowie auch Bewaffnung und Verpflegung der Mannschaft.
Doch brauchte es für den Bau gewiss die Hilfe eines kundigen Fachmanns. Zur Verteilung der Lasten waren die Landschaften in Schiffsbezirke gegliedert, die für je ein Schiff von festgelegter Größe und Bemannung zu sorgen hatten, und diese wiederum in Untereinheiten, welche einen Mann, oder auch mehrere stellen mussten.

Knut der große soll im Jahr 1016 als er nach England fuhr eine Flotte von 340 Schiffen mit je 80 Mann Besatzung gehabt haben, wovon die meisten wohl Ledingschiffe waren.
Zum Waffendienst in der Ledingflotte konnten im allgemeinen alle freien Männer eingezogen werden die dazu tauglich waren, ausgenommen wenigstens in Norwegen, die welche im Dienst des Königs standen.

Denn der König hatte auch noch eine eigene Flotte für die er seine Mannen brauchte.

Mittelteil des Nydamschiffes

Von den zum Leding verpflichteten wurde nur ein kleiner Teil zur Schiffsbesatzung eingeteilt, der weit aus größere Teil war für die Instandhaltung und Ausrüstung der Schiffe zuständig.
Zu ihnen gehörten auch die Sklaven und alle welche zwar nicht als Wehrpflichtig, aber doch als arbeitsfähig galten, darunter auch die jugendlichen schon im überraschend jungen Alter. Die erste Aufgabe dieser größten Gruppe war, dafür zu sorgen das die Ledingflotte einsatzfähig war und blieb.

Dies begann mit der Beschaffung der nötigen Schiffe mit allem ihren Zubehör, ihrer Instandhaltung, der Bemannung, zum Teil auch ihrer Bewaffnung und Proviantversorgung und dem was sonst noch dazugehören konnte.
Ihre zweite Hauptaufgabe war die Aufbringung der Ledingsteuer, die dem König in den Sommern Zustand in denen er die Flotte nicht aufbot und die mit ihnen verbundenen oder an ihrer Stelle tretenden Lieferung von allerlei Produkten, wie Korn, Fleisch, Butter.

Zugang des Rinwalls in Groß Raden

Für die Operationen die nicht dem Küstenschutz dienten und die Küstengewässer oder Landschaftsgrenzen

überschritten, durfte nur die hälfte der Ledingsflotte herangezogen werden.
Auch die Jahreszeiten und die Zeitdauer während der, der Leding herangezogen werden durfte waren begrenzt.

So musste die Flotte zum Herbst wieder zurückkehren, einerseits wegen des Winters andererseits weil die Bauern die Ernte einbringen mussten.
Bewacht wurde die Küste von Wachmannschaften, die wenn ein Feind gesichtet wurde rund um die Küste Feuersignale gaben, so das die gesamte Ledingflotte innerhalb einer Woche bereitstand.

Der König setzte Schiffsführer ein, welche die Schiffe führten und die Mannschaft auswählten.

Nydamschiff

Der Schiffsführer als Vertreter des Königs wählte selbstverständlich nur kerngesunde Männer im besten Alter.

Für den Flottendienst wurde je ein Mann auf sieben Köpfe der zu den Ledingslasten verpflichteten Bevölkerung gefordert, dies umfasste alle die nicht im Königsdienst stehen, Männer wir Frauen, ausgenommen nur die Kinder bis ins fünfte Lebensjahr.

Was ziemlich viel Unmut verursachte wenn die Bauern während lang anhaltender Kriege jedes Jahr neue Schiffe und Mannschaft stellen mussten, weil die Männer erschlagen und die Schiffe gesunken waren.

Ringwallsteg

Dies konnte dazu führen das die Bauern ihre Unlust an weiterem Krieg kundtaten.

Wie es geschah als König Harald der strenge Jahr auf Jahr die Flotte aufbot und die Bauern ihn schließlich zwangen mit den Dänen Frieden zu schließen.

Aber auch so verweigerten die Männer wohl oft den Dienst, denn im Gulaþingslog ist die Rede davon das damit zu rechnen sei das sogar die vom König gewählten Schiffsführer die Flotte vor Ende der Dienstzeit verließen, worauf ja wohl auch die Bemerkung schließen lässt das die Schiffe um Seetüchtig zu bleiben bei zu geringer Mannschaft gekürzt werden dürfen.

Es war verboten Knechte und Sklaven in den Flottendienst zu schicken, außer das jedes Ledingschiff einen Sklaven als Koch, Vierzigsitzer sogar vier Köche einstellen durften.




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