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Könige


In alter Zeit hatten die Germanen keine Könige, nur in Kriegszeiten wählten sie sich einen König, der nachdem der Krieg vorbei war wieder aus seinem Dienst entlassen wurde.

Erst später bildeten sich Kleinkönige als feste Einrichtungen, die jedoch nur soviel Macht hatten, wie die Bevölkerung es zu ließ, da sie sich als freie Männer verstanden die es nicht dulden wollten, wenn sich andere in ihre Angelegenheiten mischten.
Weshalb ja auch viele nach Island oder anderswohin zogen als sich in Skandinavien die Großkönige durchsetzten. Denn sie hatten den König nicht weil eine Gesellschaft ein Oberhaupt braucht, den das brauchten unsere Vorväter nicht.
Sie hatten ihn weil sie sich von ihm etwas versprachen.
Magnus Berfättr ein Norwegischer König der 1102 im Alter von dreißig Jahren starb, pflegte zu sagen:

„Einen König hat man damit er Ruhm schafft, nicht damit er lange lebt.“

Und so war es wohl auch. Er war ein Mann mit besonders großem Heil und so wie ein Mann mit besonders großem Heil seinen Hof zum gedeihen und wachsen bringt, brachte er alles zum Gelingen was er anging.

Schiffsflagge

Signalflagge

So erhoffte sich die Bevölkerung von ihm das es ihm mit seinem Königreich ebenso glücke.

Sollte ihm dies aber nicht gelingen oder sollte er die Bevölkerung aus einem anderen Grund gegen sich aufbringen, jagten sie ihn einfach weg, oder opferten ihn den Göttern, wie die Schweden es mit ihrem König Domaldi taten als unter ihm eine Hungersnot herrschte.
Ein klassischer Geschichtsschreiber der Südlande, schreibt: Die Barbaren zeigen vor ihrem Fürsten keine Ehrfurcht, Missfallen ihnen die Beschlüsse des Königs umzingeln sie sein Zelt und zwingen ihn seine Pläne zu ändern, sie setzen Krieg durch wenn er Frieden will und Friede wenn es ihn nach Krieg gelüstet, es mag geschehen das sie ihn in einem Anfall von Unzufriedenheit einfach fortjagen.

Snorri erzählt von einer Thingversammlung bei Upsala. Dort sprach Thorgny der Gesetzessprecher, mit dem zornigen König wie folgt:

„Jetzt wollen wir Bauern das du dich mit Olaf dem dicken versöhnst und Deine Tochter mit ihm verheiratest.
Aber wenn Du nicht nach unseren Worten handeln willst, werden wir alle gegen dich aufstehen und dich töten und keine Ungesetzlichkeiten und keinen Unfrieden von dir dulden."

So taten unsere Vorfahren vor uns, sie warfen fünf Könige in einen Brunnen, weil sie vor Übermut strotzten, wie du jetzt uns gegenüber.

Sutton Hoo Helm

Sutton Hoo Helm

Nun sage gleich welches Schicksal du wählst.“

In dieses Bild passt auch der bericht von Ansgars Missionierungsversuchen in den Nordlanden.
Als Ansgar im Jahre 849 nach Birka kam um dort zu missionieren, holte er sich beim König zunächst Zustimmung, die dieser auch gab.
Nur war diese allein nicht ausreichend, denn es ist bei Ihnen Sitte, das jede öffentliche Angelegenheit mehr von dem einstimmigen Willen des Volkes abhängt, als von der Macht des Königs.

Der König hatte nicht mehr Macht als das Volk duldete oder er mit Hilfe seines Gefolges durchsetzen konnte.
Mag das Wort Gefolgschaft nun auch mächtig daherklingen, aber zur Zeit der Kleinkönige bestand eine Gefolgschaft aus zwanzig bis vielleicht höchstens hundert Kriegern.
Was nun auch kein so großer Machtfaktor war. Erst mit Einführung des Großkönigtums wuchs ihre Macht gewaltig, da sich auch ihre Gefolgschaftsgröße bis auf fünfhundert Mann vergrößerte.

Das schlimmste das jemals von einem Fürsten gesagt werden konnte, war das er sein Gold zurückhalte.
Die Erikssöhne machten sich in ganz Norwegen allgemein verhasst weil sie ihr Geld in der Erde vergruben, wie Kleinbauern.
Die Freigiebigkeit war Ausdruck für eine stolze Selbstbestätigung, die besagte das der Mann sein Heil für umfangreich genug hielt um anderen unter seinen Flügeln Schutz zu bieten.

Langhaus

Oleg von Novgerod

Was brauchte es um ein König zu sein? Das Siegesheil, die Kraft zu siegen war

nur eines der Kennzeichen die den mächtigen Mann von den anderen Männern unterschied.
Durch ist sein Wesen von größerer Kraft und höherer Wiederstandskraft.
Das Leben sitzt fester in ihm, ob es nun fester gegen Waffen war oder sich diese von der Stelle wo er steht zurückbiegen.

Auch die gewaltigsten Angriffe der Natur prallten vor ihrem Königsheil ab, „Könige ertrinken nie“ sagte der Wilhelm der rote,
als er bei einem Gewitter ein Schiff bestieg.
Zu Jarl Hakons Zeiten gingen Fischschwärme in alle Fjorde hinein und Ernteheil herrschte auf seinen Feldern, es gab dicke und schwere Ähren.
Könige hatten orðheill, Wortheil, ihre Reden konnten das Gefolge begeistern und den Streit der Männer schlichten.
Der König musste das Idealbild des nordischen Helden sein und war es auch, er war größer als die meisten Männer, kühn im Kampfe, der tüchtigste im Gebrauch seiner Waffen, geübt in allen Spielen, Bogenschütze und Schwimmer.
Unter den Königen Norwegens ist Olaf Tryggvason die vollkommendste Verwirklichung dieses Ideals.

Er hieb gleich gut mit beiden Händen, warf zwei Speere auf einmal und konnte auf auf den Riemen gehen, während seine Männer ruderten und dabei mit drei Schwertern in der Luft spielen.
Er war tief und weitschauend in seinen Plänen, klug alle Mittel benutzend die zum Ziele führen konnten, redegewandt und überzeugend, so das die Männer nur wollten, was er ihnen vorgeschlagen hatte.
Fröhlich, lustig und freigiebig zu seinen Männern, gewinnend so das alle jungen Männer von ihm angezogen wurden.
Ein guter Berater und ein treuer Freund, grimmig gegen seine Feinde und gegen die Feinde seiner Freunde, der vollkommene Freund seiner Freunde. Ehrgeizig und immer auf der Hut, das niemand ihn in irgendeiner Beziehung überholte, nie mit der erreichten Ehre zufrieden, solange mehr zu gewinnen war.
Er hatte vinsæll, Freundesheil, weil er mannheil hatte, die Gabe mit Menschen umzugehen.




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