Die Prachtvollsten der in Oseberg, Birka und Haithabu gefundenen Kittel waren mit Seide
besetzt, mit Gold und Silberfäden bestickt und mit Stickereien verziert.
Diese Kittel wurden sowohl von Männern als auch von Frauen getragen, bei den Frauen
waren sie nach unten hin halt nur weiter und länger.
Haithabu Kittel |
Das Kostbarste unter ihnen war sicherlich das silkiserkr, das Seidenhemd. |
Als Kittel bezeichne ich hier die Oberkittel welche meist aus Wolle gefertigt über einem
Unterkittel oder Hemd getragen wurden.
Meist waren diese in Gleichgradkörperbindung hergestellt.
Laut nordischer Literatur dürfte der Kyrtill insbesondere der einfache
vákyrtill aus Fries gewesen sein.
Die Länge des Kyrttils nahm mit der Zeit immer mehr zu, |
Birka-Kaftan |
so das er im Frühmittelalter knielang und im Hochmittelalter Knöchel- bis Bodenlang war.
Aber in Haithabu wurden schon beide Typen gefunden.
Die Kittel aus Oseberg, Haithabu und Birka waren Prunkgewänder die aus Leinen oder
Wolle gefertigt wurden.
Fast alle gefundenen Kittel waren bunt gefärbt, es ist sogar einer gefunden worden
der zweifarbige Ärmel hatte welche der Länge nach zusammen genäht waren.
Haithabu Kittel |
Die Männerkittel von Haithabu verfügten über einen weiten Halsausschnitt, lagen am |
Oberkörper und den armen eng an und wurde von der Hüfte an abwärts erheblich breiter.
Was durch das einsetzen von mehren keilen erreicht wurde, teilweise wurde an der
Tallie angesetzt um die Erweiterung zu erreichen.
Manche verfügten über zusätzliche Schlitze die der Bewegungsfreiheit dienten.
Andere Kittel hatten auch an den Handgelenken Schlitze, wie z.B. der Thorsberkittel,
die wahrscheinlich jeden Morgen zugenäht wurden.
Die Grönländischen Kittel hatte teilweise Taschenöffnungen. Es gab sogar welche die |
Haithabu Kittel mit angesetztem Unterteil |
eine Öffnung hatten um durch sie Hindurch in die Gürteltasche greifen zu können.
Was ja wohl heißt das dieser Kittel über dem Gürtel getragen wurde.
Aus Herjolfsnes ist ein Kittel bekannt der vorne offen war und mit Knöpfen geschlossen wurde.
Die sogenannten Schliefkleider waren vorne geschlossen und wurden über den Kopf gezogen.
Sie bestanden häufig aus zwei Stoffbahnen mit geraden Seitenkanten die sich ab der Tallie
durch eingesetzte Keile wieder erweiterten.
Birka Kittel |
Die Keile wurde vorne und oder hinten eingesetzt. Teilweise waren sie zusätzlich, oder |
auch anstatt der Keile vorne und oder hinten, bzw. an den Seiten geschlitzt.
Der Vaskyrtill wurde meist aus dickem Lodenähnlichen Stoff gefertigt.
Der serkr ist laut isländischen Sagas ein geschlossenes, Ärmel- und
Schlitzloses Hemd.
Der skyrta verfügt über Ärmel und weist skyrtublað,
Seitenschlitze auf.
Kittel |
Thorsberg Kittel |
Thorsberg Kittel |
Ein Leinenhemd das in einem Grab in Birka gefunden wurde welches auf das 9. Jahrhundert
datiert ist, verfügt über feine parallel verlaufende Fältchen.
der Halsausschnitt verfügt über einen Schlitz welcher mit einer Spange verschlossen wurde.