Das Anbinden ist im Bucklerfechten ein sehr wichtiger Punkt. Ermöglicht
es uns doch die Kontrolle über die gegnerische Waffe.
Denn nichts wäre unvernünftiger als einfach in die ausgestreckte Klinge
des Gegners zu laufen, nur weil wir uns ihm nähern wollen um ihn zu schlagen.
Viel besser wäre es da doch die Waffe des Gegners mittels unserer eigenen
aus dem Weg zu schieben und uns ihm dann zu nähern.
Dabei ist es wichtig nicht nach der Waffe des Gegners zu schlagen, denn
dies würde sie außerhalb unserer Reichweite katapultieren und uns die
Möglichkeit der Kontrolle nehmen.
Meister Liutger I33
Und merke, wenn immer von unten angebunden wird, muss man auf den Kopf aufpassen,
damit er nicht getroffen wird wie hier. Daher der Vers: "Wenn du von unten
anbindest, pass auf, dass du nicht getäuscht wirst / wenn von unten angebunden
wird, kann der Kopf des Anbindenden getroffen werden".
Wir hätten das Gegenteil von dem erreicht was wir eigentlich erreichen
wollten, die Kontrolle über die gegnerische Waffe.
Statt dessen sollten wir "nur" Kontakt zu der Waffe des Gegners aufnehmen
und sie mit so wenig Druck wie nötig zur Seite drücken, oder wohin immer
wir sie haben wollen.
Außer das wir die Klinge des Gegners aus dem Weg haben hat das einen weiteren
Vorteil, wir fühlen die Klinge des Gegners, spüren dadurch wo er damit hin
will und können darauf reagieren.
Meister Liutger, I33
Bemerke, dass immer, wenn Binder und Gebundener im Zwist sind wie hier, dann kann der Gebundene fliehen, wohin er auch will, wenn er möchte, und das ist nötig in allen Bindungen. Aber darauf musst du vorbereitet sein, dass wo immer der Gebundene (hin flieht), du sollst ihm folgen.
Wie das folgende Zitat zeigt kann auch am Arm des Gegners angebunden werden.
Nachher platzierte der Schüler sein Schwert auf den Arm des Priesters, was auch als Anbindung gilt, wie oben gezeigt. |
Meister Liutger, I33
Hier bindet der Priester an, was besser und nützlicher ist, weil, wenn er etwas anderes machte, das das Schwert des Gegners weniger beschäftigte, das zu seinem Schaden geführt hätte.
Also nicht zulassen das der andere mit seinem Schwert vor unserer Nase rumfuchtelt,
anbinden ;-)
Meister Liutger, I33
Und merke, wenn immer von unten angebunden wird, muss man auf den Kopf aufpassen, damit er nicht getroffen wird wie hier. Daher der Vers: "Wenn du von unten anbindest, pass auf, dass du nicht getäuscht wirst / wenn von unten angebunden wird, kann der Kopf des Anbindenden getroffen werden".