Wenn ein Kind geboren wird, in dem Moment wo der Vater dem Kind einen Namen gibt,
wird es damit einhergehend in die Sippe aufgenommen.
Erst in diesem Augenblick wird es zum Menschen, davor war es nur ein leeres Gefäß.
Nachdem der Vater dem Kind einen Namen gegeben hatte musste er diesen mit einer
Gabe befestigen, ihn wahr machen. Die Gabe soll den Namen befestigen, weshalb
die Gabe im Norden ausdrücklich, Namensbefestigung heißt.
Wikingerzeitliche Schwerter |
Aber auch ein erwachsener Mann wurde durch Gaben in eine Sippe aufgenommen. |
Als Theodorik den Herulerkönig in seine Sippe aufnahm, tat er es mit den Worten:
„Stets ist es als eine große Ehre erachtet worden, durch Waffen als Sohn aufgenommen
zu werden, ... und als Sohn gebären wir dich durch diese Gabe, wie es Sitte der
Völker und Männliche Art ist, ... wir schicken dir Pferde, Schwerter, Schilde und
die übrigen Kriegsgeräte.“
Aus Norwegen kennen wir die Zeremonie, die dem Neuankömmling volles Recht auf
Verwandtschaft sicherte und wir wissen auch, das die Befestigung des Namens nicht
vergessen wurde.
Wenn das Oberhaupt der Sippe die alte Formel ausgesprochen hatte:
„Ich führe diesen Mann in mein ganzes Erbe, zu all dem Gut, das ich ihm gebe, zu
Erbschaft und Land, zu Gabe und Entgeld, zu Platz und Sitz und zu dem Recht, welches
das Gesetzbuch gewährt und das ein in die Sippe geführter nach dem Gesetze haben soll“,
gab er den Worten Macht indem er hinzufügte: „und als Zeugnis dieser Aufnahme in die Sippe gebe ihm in die Hand einen Becher.“ |
Spangenfibel |
Mit dem ehrendem Zunamen legte der Geber Kraft seines eigenen Überschusses an Heil etwas neues in den anderen
hinein, und er befestigte ebenfalls seine Tat mit einem Geschenk:
„Du bist freilich ein Schwierigkeitsskalde, aber du sollst trotzdem mein Mann sein, und kannst den Namen behalten“,
sagte Olaf Tryggvason zu Hallfred, halb in Bewunderung seines Eigensinnes, und Hallfred nimmt ihn sofort beim Wort:
„Was gibst du mir mit dem Namen ?“
Der Geber musste auf die eine oder andere Weise seine Worte „ganz“ machen, und im allgemeinen bestand die
Tendenz, nicht an seinen guten Willen zu glauben, wenn er kein sichtbares Zeichen seines guten Wunsches anbot.
Wenn ein Mann einen anderen zu einer Sache, die er erreicht oder vollführt hatte, Freude wünschte, konnte er gegebenenfalls
gezwungen sein seine Kleider auszuziehen, oder wie Harald Gilli, den Tisch vor sich abzudecken wenn er nicht als Held der
leeren Worte dastehen wollte.