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Das Wesen unserer Vorväter


Schiffskopf

Geschnitzter Schiffskopf

Die Wikinger waren keine Barbaren, die in Höhlen lebten und in Felle gekleidet waren, sie wussten Kunst und gute Qualität durchaus zu

Schätzen, und legten großen Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild. Sie benutzten Kamm, Ohrlöffel und Seife, färbten sich die Haare rot und blond, sowohl Mann als auch Frau schminkten sich (Zumindest für Haithabu) und badeten sogar im Winter täglich, wie die Arabischen
Geschichtsschreiber berichten.

Und das wohl schon seit ewigen Zeiten, den das Wort sopa ist ein urgermanisches Wort.

Auch das friesisches Tuch war bei Ihnen, wie auch im restlichen Europa sehr begehrt, weil es besonders gut gewebt und bunt war.
Eben dieses bunte Tuch traf genau den Geschmack der Wikinger. Um zu zeigen was sie hatten trugen sie gerne über einem langarmigen Kittel noch einen Kurzarmigen, damit ein jeder sehen konnte wie viel buntes Tuch sie sich leisten konnten.

Was auch den Reiz der Rushose (Pluderhose) für sie ausmachte, denn da es für diesen Hosenschnitt besonders viel Stoff brauchte, konnte es sich nicht ein jeder leisten eine solch kostbare Hose zu tragen.


Am meisten haben ihre Zeitgenossen offenbar über ihre Unempfindlichkeit gegenüber Kälte, Nässe und anderen Unbilden der Natur gestaunt.
Selbst die entnervende Hitze der Mittelmeerländer ist den nordischen Kriegern nach Berichten der Chronisten gut bekommen, besser jedenfalls als ihren kimbrischen und teutonischen Vorfahren, deren Kampfkraft unter der glühenden Sonne Südfrankreichs und Italiens schnell dahinschmolz.

Wie begehrt Tuche bei ihnen waren, sieht man unter anderem auch daran wie gerne sie sich für die Gabe eines weißen Taufhemdes, taufen ließen.

Den um es ihnen leichter zu machen den Glauben zu wechseln, gab die Kirche jedem der sich taufen ließ, ein weißes Leinenhemd.
Welches ziemlich wertvoll war, da es viel aufwendiger war Leinen herzustellen als Wolle.
Was dazu führte das sie sich ganz gerne des öfteren taufen ließen, wie folgender Ausspruch eines Nordmannes zeigt, der ein wenig erbost über die mit der Zeit immer schlechter werdende Qualität der Hemden bezeugt.
Der Täufling rief erbost über die Schlechte Qualität des Taufhemdes:

„Schon zwanzig mal habe ich mich von euch waschen lassen, aber noch nie hat man mir ein so schlechtes Zeug dabei angeboten.“

In Lindisfarne, einem der ersten, oder der erste in den Analen erwähnte Wikingerüberfall, rissen die Plünderer den Mönchen das begehrte Leinen vom Leib.
Was aber nicht heißen soll das sie selbst nicht in der Lage waren Leinen herzustellen. Das waren sie schon und taten es auch, nur war die Ausbeute an Flachs in den nordischen Ländern aufgrund der dort
herrschenden Witterung ziemlich dürftig.
So suchten sie es eben auf anderen Wegen in ihren Besitz zu bringen, sei es durch Kauf, Raub, Taufe oder auf welchem Weg auch immer.

Ein weiterer begehrter Importartikel waren Rheinländische Trinkgläser aus der

Sturzbecher00

Fränkischer Trichterbecher

Rheinländische Glashütten, und nicht zu vergessen und vor allen Dingen fränkische Klingen, namentlich die Schwerter von Ulfberth.
Wofür sie wiederum den Stahl lieferten, der bei den Franken höchst begehrt war.
Da das schwedische SeeßErz von wesentlich höherer Güte war als das in Schleswig Holstein abgebaute.

Über das Erscheinungsbild unserer Ahnen äußern sich die arabischen Chronisten ( Ibn Fadlan, Al Idrisi, Ibn Rustah ) wie folgt:

Die Rus (schwedische Wikinger) legen großen Wert auf gute Kleidung und auch die Männer schmücken sich mit goldenen Armreifen.
Der Mann ist bei Ihnen mit einem Mantel bekleidet, den er über seine eine Schulter wirft, so das er eine Hand frei hat.
Jeder trägt eine Axt, einen Dolch und ein Schwert.
Ohne diese Waffen sieht man sie nie.
Ihre Schwerter sind breit, wellenförmig geriffelt (Damast?) und von fränkischer Anfertigung.

Von der Nagelspitze bis zum Hals sind sie tätowiert mit Bäumen und verschiedenen Figuren und ihre Bärte flechten sie wie Pferdemähnen.
Sie seien sauber, äußerst Gastfreundlich, ihre Tapferkeit sei bemerkenswert und sie treten Feinden gegenüber geschlossen auf.

Den freien Mann erkannte man an seinem langen Haupthaar, den unfreien an seinem geschorenem Haar.
Wobei nicht ganz klar ist, wie lang, lang ist. Aber ich habe in einer Sage gelesen das dort ein Mann war der trug Haar und Bart so lange, das er sie in der Schlacht in den Gürtel stecken musste damit sie ihn nicht störten.
Andererseits wiederum zeigt der Umstand das es extra Erwähnung fand, das es nicht unbedingt die Regel war.

Was bei allen arabischen Chronisten äußerstes Befremden hervorrief, war die freizügige Sexuelle Gewohnheit der Rus, die in aller Öffentlichkeit, ja selbst im Beisein von Gästen mit ihren Sklavinnen Verkehr hatten.
In ihrer Freizeit verglichen die Männer ihre Kräfte gerne im sportlichen Zweikampf, der unter anderem aus Ringkämpfen, Wettessen, Wettlauf, Steine werfen, Schlagball spielen, Schlitten fahren, Schwimmen und Tauchen bestand.
Aber nicht nur aus Kraftproben bestand ihre Freizeitbelustigung, sondern auch Spiele des Geistes waren gefragt, wie Hnefatafl, Schach und das lösen von Rätseln.

Nicht zu vergessen die Kunst, Die Skaldik der Nordmänner ist wohl eine der Kompliziertesten Gedichtsformen die Menschen je ersannen und wer die Schnitzereien sah, die zum Beispiel auf dem Osebergschiff gefunden wurden, kann wohl nicht anders als über diese Kunstfertigkeit, die ihresgleichen sucht wortlos zu staunen.

Auch Kraft, Härte, Ausdauer und Zähigkeit wurden den Wikingern immer wieder bestätigt. Am meisten haben ihre Zeitgenossen offenbar über ihre Unempfindlichkeit gegenüber Kälte, Nässe und anderen Unbilden der Natur gestaunt.
Selbst die entnervende Hitze der Mittelmeerländer ist den nordischen Kriegern nach Berichten der Chronisten gut bekommen, besser jedenfalls als ihren kimbrischen und teutonischen Vorfahren, deren Kampfkraft unter der glühenden Sonne Südfrankreichs und Italiens schnell dahin schmolz.
Dudo, der Dekan von Saint-Quentin, erzählt in seiner Normannengeschichte von einem Gespräch der ansässigen Franken mit Kriegern der wikingischen Invasionsarmee am Uferlauf der Seine.

„Woher kommt ihr und was sucht ihr in unserem Land?“

Fragten die Franken. Worauf die Wikinger erwiderten:

„Wir sind Dänen und haben vor euer Reich zu erobern.“

„Wem gehorcht ihr, wer ist euer Anführer und wie nennt ihr ihn?“

Erkundigten sich die Franken weiter.

„Wir haben keinen Anführer, wir sind alle gleich.“

Beschieden ihnen die Wikinger.

Das stimmte zwar nicht ganz, den Herzog Rollo war ihr Führer, aber eben nur als Beauftragter, sie konnten ihn jederzeit abwählen.
Er war halt nicht ihr Führer weil er höher gestellt war als sie, sonder einfach nur deswegen weil man sich darauf geeinigt hatte.
Später wurden sie gefragt ob sie bereit wären in den Dienst des Frankenkönigs zu treten und hohen Lohn und viele Vergünstigungen von ihm zu erhalten.
Ihre Antwort war genauso stolz und hochfahrend wie bei dem ersten Gespräch. Sie würden sich niemandem unterwerfen, erklärten die Dänen. Es sei nicht ihre Art Privilegien zu erhandeln. Was sie wollten, gedächten sie mit der Kraft ihrer Waffen zu erringen.

Dudo berichtet noch eine dritte viel sagende Geschichte.
Als Herzog Rollo allen harten Worten zu Trotz, den einfältigen Karl zum König anerkannt hatte und dafür in einer feierlichen Zeremonie mit dem Herzogtum Normandie belehnt werden sollte, weigerte er sich des Herrschers Füße zu küssen.
Er beorderte einen seiner Männer herbei und befahl, die protokollarische Geste zu übernehmen. Aber auch dieser war nicht gesonnen wieder seine Natur zu handeln.
Anstatt sich dem Brauch entsprechend nieder zuwerfen, bückte er sich nur ein wenig, ergriff des Königs Fuß und führte ihn an seinen Mund.
Mit dem Ergebnis das König Karl III. von Westfranzien auf den Rücken fiel und zum großen Ergötzen des beiderseitigen Gefolges, der geforderten Ehrenbezeugung in der Horizontalen teilhaftig wurde.



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