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Kleinode

Suton Ho Schild

Goldhörner

Ein Kleinod enthielt Heil und war der Träger des Sippenheils, es war die

Bezeichnung für den Gegenstand in dem das Sippenheil gesammelt war.
Der Aufenthaltsort des Heils war nicht auf die Wertgegenstände beschränkt, die im Haus aufbewahrt wurden, es konnte auch draußen auf den Feldern sein.
Den Kleinoden unter den Besitztümern entsprachen solche Heilhaften Stücke Vieh, die für die Wohlfahrt der Herde nicht nur für mehr als gewöhnliches Vieh galten, sondern dem Bauern eine Sicherheit für Leben und Segen boten.

So hatte jede Familie in alter Zeit ihre Heilhaften Dinge, die sie als Unterpfand für Glück und Gedeih betrachtete, aber das Heil das diesen Erbstücken ihren hervorragenden Wert verlieh, war von keiner anderen Art, als das, das alle Habe der Familie bis auf das einfachste Gerät hinab erfüllte, nur eben halt gebündelt.
Das Schwert und der Mantel repräsentierten den Reichtum der Familie, das heißt nach dem alten denken, das sie die Kraft des Reichtums selbst in sich trugen.
Jedes Gerät muss um brauchbar zu sein, Heil in sich haben. Sonst war es nutzlos und untauglich. Zu dem Heil eines Schwertes gehörte die Schärfe, Schönheit und ein guter Griff und dann natürlich die den Sieg bringende Eigenschaft, Stoßkraft.
Einmal, als Jökul aus Vatsdal außergewöhnlicher Zauberkraft ausgesetzt war, war er erstaunt, das sein Schwert, das Sippenerbstück, das Sippenknauf genannt wurde, versagte. Obschon er aus allen Kräften zuschlug kam kein Blut, er betrachtete verwundert die Schneide und fragte:

Hat Dein Heil Dich verlassen Sippenknauf?

Schwert war nicht gleich Schwert, die Eigenschaften lagen in ihm, einige konnten durchaus Siegeswaffen genannt werde.
So hieß es von ihnen, dies Schwert roste nie, oder dies Schwert hatte es an sich das es den Sieg gewann, oder es biss durch Eisen als wäre es Tuch.

Der Sieg lag zum großen Teil in diesen Schwertern und Speeren, der Fahrtwind lag

swords

Silberhort

im Schiff, nicht nur in den Personen die sie führten.
Aber wir dürfen nicht glauben das ein Kleinod sich von jedem benutzen ließ, dass das Schwert im Kampfe los ging und dem der Mann einfach zu folgen hatte.

„Das Schwert kämpfte von allein“

wenn es von einem geschickten Helden geführt wurde.
Es war unbedingt nötig, wenn man die Waffe eines anderen benutzen wollte, das man entweder Klugheit genug besaß, um sich mit ihrer Seele anzufreunden oder aber genug Macht sie zu zwingen.
Die Betonung liegt auf der notwendigen Übereinstimmung von Kleinod und Benutzer.
Es konnte vorkommen das Kleinode den Dienst verweigerten, wie es mit Olaf Tryggvasons Schiff, dem Langwurm geschah, das nach Olafs Tode dem Steuer nicht mehr gehorchte.
Deshalb erzählte man bei der Überreichung eines Schwertes oder eines Halsschmucks dessen Geschichte, der Empfänger sollte wissen, welchen Schatz er erhielt, welche Ehre und welches Heil in ihm angehäuft waren.
Aber er sollte auch sein Wesen kennen und den Willen der in ihm wohnte. So hieß es von dem Schwert Sköfnung das Skeggi aus Hrolf Krakis Grabhügel holte, das es so grimmig sei das es nicht in die Scheide zurück wolle solange es kein lebendiges Fleisch geschnitten habe, es meldete selbst wenn der Hieb gut gelungen war, indem es laut sang, und keine Wunde von ihm wollte jemals heilen, aber andererseits war es eigensinnig. Es ertrug es nicht wenn Frauen es sahen wenn es gezückt war und es litt keinen Sonnenschein auf dem Griff.

Als Kormak Sköfnung zu borgen wünschte, hatte Skegi viele Bedenken es zu erlauben, weil er an der Übereinstimmung der Charaktere Zweifel hatte.

„ Du bist ein hitziger Mann, Sköfnungs Wesen aber ist Besonnenheit“

Dem Krieger oder König waren die Arm und Halsreifen und Siegesschwerter die Heil beinhaltenden Kleinode, dem Bauern jedoch waren es wohl das Gewebe das als Kleinod galt, der wertvolle Mantel als Träger des Geschlechtsstolzes.
In solchen Kleinoden ist der Sitz des Sippenheils und es wird von Generation zu Generation weitergereicht.
In dem Erbstück ist alles aufgespeichert was die Menschen sind. Deshalb ist die Erläuterung bei der Weitergabe so wichtig, sie erzählt wie die Sippe aus vielen Quellen, Ehre und Heil gewann, wie es anwuchs und sich veränderte.
Wenn ein solches Kleinod von der Sippe assimiliert wurde, brachte es nicht nur die neue Eroberung mit sich, sondern auch alle die alten Taten und Geschehnisse, da es voll war von dem immer anwesenden Heil des Männerkreises (auch der Toten) zu dem es gehörte.




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