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Die Hochzeit


Am Polterabend wurde das von den zukünftigen Eheleuten zu beziehende Haus von bösen Geistern gereinigt. Dazu wurden alle Fenster verschlossen und angefangen am Dachboden, sich nach unten vorarbeitend bis zum Keller in jedem Zimmer Krach zu machen. Um so die Geister aus dem Haus zu verscheuchen. Zu jedem gereinigtem Zimmer wurde sogleich die Tür verschlossen um die Geister daran zu hindern gleich wieder hinein zu schlüpfen.
Wodan ist der Gott des Brautlaufs, er wurde um einen siegreichen Brautlauf und dem Schutz der Hochzeit angerufen. Beim Brautlauf muss der zukünftige Ehemann seine Braut „erringen“. Dazu veranstaltet das zukünftige Paar eine Art Wettlauf, bei dem die Braut einen kleinen Vorsprung bekommt und der Bräutigam sie einholen muss. Gelingt es ihm steht die Hochzeit unter einem guten Vorzeichen. Gelingt es ihm nicht, sehen die Vorzeichen nicht so gut aus.

Die eigentliche Weihe der Hochzeit aber stand Donar zu. Als Hochzeitspeise gibt es Bockfleisch und Brot oder Kuchen in Form von Hähnen. Bei der Hochzeit bekommt die Braut als Zeichen der Fruchtbarkeit Donars Hammer in den Schoß gelegt.

Nach alter Sitte wird das Paar bevor es zur Hochzeit geht von der Mutter des Mannes um den Herd geführt. Während der Umrundung wird das Herdfeuer entzündet und es werden segnende Sprüche aufgesagt. Am Ende der Herdumrundung setzt sich die Braut auf einen Stuhl neben den Herd und bekommt eine Zange und Feuerbrand überreicht.
Die Brautleute beschenken sich. Man grub auf den Hochzeitsgeschenken auch Segenswünsche ein. Wie auf einer Gewandspange aus dem 6. oder 7. Jahrhundert:

Die Heirat ersiege Wodan, weihe Donar.