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Asenglaube im späteren Mittelalter


Offiziell gilt der alte Glaube an die Asen, Wanen und die anderen Geister um uns herum ja in etwa seit dem Hochmittelalter als ausgestorben. Bzw. es herrscht die Meinung vor, da waren alle Christen. Dem widersprechen aber zum einen die zeitgenössischen Aufzeichnungen bis in die Renaissance hinein, als auch einige bäuerliche Gepflogenheiten und, die Hexenverfolgung.
Noch 1781 folgte einem Kavallerie General sein Pferd ins Grab.
Bei den Aufzeichnungen handelt es sich um kirchliche Verbote. Immer wieder wurden Verbote erlassen welche das tragen von „teuflischen“ Amuletten und heidnischen Mumenschanz verbieten sollten. Bei den Amuletten wird es sich wenn auch nicht ausschließlich wahrscheinlich um heidnische Symbole gehandelt haben. Warum sollten die Leute heidnische Amulette getragen haben wenn sie nicht an deren Kraft glaubten, liefen sie dadurch doch Gefahr sich der Verfolgung durch die Kirche auszusetzen.
Bei dem Mumenschanz wird das Problem auch nicht der heidnische Ritus als solcher gewesen sein, den diesen machte sich die Kirche ja gern zu eigen und füllte ihn mit ihren Inhalten. Sondern das die Menschen eben noch an die Kraft des Mumenschanzes glaubten. Wobei die wiederkehrenden Verbote darauf hinweisen das es sich nicht um gelegentlich Vorkommnisse handelte.
Aber auch Mischglauben war vorhanden. Das entsprach ja eigentlich völlig dem Wesen der Asengläubigen. Vom Grunde her war es für sie kein Problem noch einen Gott hinzu zu nehmen. So wendeten sie sich durchaus an den lieben Herrn Jesu Christi und an die Wesen des alten Glaubens

[Beschwörung eines Wichtels aus dem 16. Jahrhundert]
Ich bitte dich lieber Herr Jesus Christ das du mir wolltest senden das aller beste Wichtelein das zwischen Himmel und Erde
in dieser Stund in Gestalt eines vernünftigen und mutigen Jünglings und tuest alles das ich von dir begehre. Ich gebiete dir,
Wichtelein daß du wieder hinfahrest in deiner Majestät von wo du gekommen bist, bis ich dich wieder lade und das du keiner
Kreatur schadest die Gott geschaffen hat im Namen ...


In Mecklenburg ließ man nach einem Rostocker Bericht noch im 16. Jahrhundert bei der Roggenernte einen Streifen Getreide ungemäht. Flocht es mit den Ähren zusammen und besprengte es mit Bier. Die Bauern traten daraufhin um den Getreidebusch, nahmen die Hüte ab, richteten die Sensen auf und riefen dreimal:

„Wode hohle deinem Roß nun Futter!
Nun Distel und Dorn.
Aufs andre Jahr besser Korn!“