Fahrradtour von Berlin nach Wilsnack

IMG_2010In unserem Urlaub haben wir eine Radtour von Berlin nach Wilsnack gemacht. Wobei wir größtenteils entlang des Pilgerpfades gefahren sind, der von Berlin nach Wilsnack führt.
Als Wegführer dienten uns das Buch „Brandenburg: Mittelalterlicher Jakobsweg Berlin Wilsnack – Tangermünde“, und die Zeichen die auf dem Pilgerpfad als Wegweiser angebracht sind. Manchmal muss man ein Bisschen grübeln welche Richtung gemeint ist. Aber die beiden miteinander Hilfsmittel mit einander kombiniert reichen als Wegführer durchaus. So das man auf eine Karte getrost verzichten kann.
Will man den Pilgerpfad mit dem Fahrrad fahren, sollte man dringend ein geländetaugliches Fahrrad sein eigen nennen, da der Weg durch Wald, Sand, über Wiesen, Äcker, Treidelpfade und ähnliches Gelände führt. Was für einen nicht trainierten Fahrradfahrer schon recht anstrengend ist. Dafür wird man aber mit einer unglaublich schönen Landschaft belohnt. Der Pfad führt fast ausschließlich durch die Natur, auf Straßen fährt man nur sehr selten.

Montag: Das Ziel unserer ersten Etappe war Linum. Unseren Startpunkt hatten wir am S-Bahnhof Henningsdorf in Berlin. Von IMG_1043dort sind wir um 13:00 Uhr Richtung Linum aufgebrochen. Bereits ein kurzes Stück nach dem S- Bahnhof taucht man in den Wald ein und das Naturerlebnis beginnt. Und so setzt sich ein großer Teil der ersten Teilstrecke fort, zum größten Teil durch Waldgebiete.  Folgt man den Pilgerpfad, ist das eine Strecke von ca. 31 Kilometer. Wobei man über die Dörfer Bötzow und Flatow kommt. Die beide recht charmant sind. Gegen 17:00 sind wir in Linum angekommen, froh keinen Meter mehr weiter fahren zu müssen. Nach der Besichtigung der dortigen Kirche, einem kurzen Spaziergang durch das Vogelschutzgebiet und einem anschließendem Essen, sind wir ziemlich erschöpft ins Bett gefallen.

IMG_1948Dienstag: Am nächsten Morgen sind wir um 10:00 Uhr wieder aufgebrochen. Der Hintern wund, aber hoch motiviert. Das Ziel des Tages war Wusterhausen. Das auf dem Pilgerweg ca. 41 Kilometer von Linum entfernt. Wieder führte der Weg durch eine wundervolle Landschaft, diesmal weniger Wald. Sondern vorm allem durch Felder und Weidewiesen, auf denen man gefühlt endlos weit gucken kann. Und natürlich wieder durch schön anzusehende Dörfer, wie Ferbelin, Manker, Gartz, Rohrlack, Barsikow und Bückwitz. Angekommen sind wir in Wusterhausen um ca. 16:00 Uhr, wieder froh angekommen zu sein, aber nicht ganz so erledigt wie am Vortag. So das wir nach einer Dusche gleich noch zur Standbesichtigung aufgebrochen sind. Schon bei unserer Ankunft in Wusterhausen war ich überrascht wie schön die Stadt ist. die Stadtbesichtigung untermauere diesen ersten Eindruck noch mal.

Mittwoch: Mittwoch hatten wir nur eine sehr kurze Strecke vor uns. Wir wollten nur bis Kyritz fahren, das dem Pilgerpfad folgend IMG_1983nur ca. 9 Kilometer von Wusterhausen entfernt ist. Ausschlaggebend dafür war das wir uns Kyritz gern in Ruhe ansehen wollten und es danach zum Weiterfahren zu spät gewesen wäre.
Da wir es aufgrund der kurzen Strecke nicht eilig hatten, sind wir erst gegen 12:00 Uhr aufgebrochen. Und aufgrund einer längeren Pause an dem Wundervollen See, gegen 14:00 Uhr ins Kyritz angekommen.
Nachdem man von Wusterhausen Richtung Kyritz aufbricht kommt man eben diesen See, an dem man den größten Teil des Weges nach Kyritz entlang fährt. Ziemlich am Anfang der Seeumfahrung kommt man an eine Wassermühle, an der ihm Jahr 2000 wieder ein Wassermühlrad in Betrieb genommen wurde.

IMG_1954Donnerstag: der letzte Tag unserer Fahrradtour nach Wilsnack. Der Tag Pause hat wirklich gut getan und wir machten uns frisch gestärkt an den letzten Teil der Tour nach Wilsnack. Wir sind um ca. 11:00 Uhr in Kyritz gestartet und kamen diesmal über die Dörfer Rehfeld, Berlitt, Barenthin, Görike, Söllenthin, Klein Lippin, Groß Lippin und Plattenburg. Sowohl den Ort, als auch die Burg Plattenburg. Auf den ersten Teil der Fahrt, fanden wir die Landschaft, nach den Naturerlebnissen der Vortage etwas enttäuschend. Was sich aber nach kurzer Zeit änderte. Diesmal waren es weniger weite Felder, sondern sehr viel, teils recht urwüchsigen Wald. Aus dem heraus wir dann um etwa 17:00 Uhr in Wilsnack ankamen. Ein größerer Teil des Weges führte diesmal über Landstraßen und manchmal sind wir auch freiwillig, vom Pilgerpfad abweichend auf diesen gefahren. Weil der Untergrund streckenweise einfach zu sandig war um darauf zu fahren. Was aber nicht so schlimm war. Auf den Landstraßen die wir nahmen fahren so gut wie keine Autos. Es ist eher die Ausnahme wenn mal eines kommt. An dem Tag hatten wir auch zwei kleine Pannen. Meine Freundin ist in einem Schlammloch stecken geblieben. Woraufhin sie eine leichte Acht in ihrem Hinterrad hatte,  die wir Begradigen mussten. Und ich hatte einen Platten. Wie gut das wir Nippelspanner und Ersatzschlauch dabei hatten.

Was man auf dieser Tour auch dringend braucht. Fahrradläden habe ich nur in Wusterhausen und Kyritz gesehen, ansonsten … IMG_1926nichts. Und auch die Suche nach Hilfe kann sich unterwegs sehr schwierig gestalten, da man wirklich durch Gegenden kommt, wo nichts und niemand ist. Deshalb unbedingt Werkzeug und die wichtigsten Ersatzteile mitnehmen.
Ebenso verhält es sich mit Essen und Trinken. Es gibt teilweise nichts zu kaufen und die Schließzeiten der Geschäfte, wenn es denn welche gibt, sind für einen Großstädter befremdlich. Unbedingt genug mitnehmen. In Kyritz und Wusterhausen ist die Verpflegung kein Problem, dazwischen ist es eher schwierig.
Fazit: Es hat unheimlichen Spaß gemacht und wir wollen solche Touren nun öfter machen. Nicht unbedingt auf einem Pilgerpfad, aber doch auf dem Pfad mittelalterlicher Stadtkerne in der Mark Brandenburg.